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Armut macht krank. Wer in sozioökonomisch benachteiligten Regionen lebt, hat ein wesentlich höheres Risiko, an Diabetes oder Adipositas zu erkranken. Dies gilt auch für Bewohner dieser Gegenden, denen es finanziell gut geht. Darauf wies diabetesDE, die Deutsche Diabetes Hilfe, nach dem kürzlich zu Ende gegangenen G7-Gipfel hin.

Eine frühere Studie zeigte bereits, dass es in Deutschland deutliche regionale Unterschiede in der Häufigkeit von Diabetes gibt. Laut einer Untersuchung des Instituts für Gesundheitsökonomie und Management im Gesundheitswesen (IGM) am Hemholtz Zentrum München sind 8,6 Prozent der Bevölkerung in den am stärksten benachteiligten Regionen an Diabetes Typ 2 erkrankt, 16,9 Prozent waren stark übergewichtig. In den am wenigsten benachteiligten Regionen waren dagegen nur 5,8 Prozent an Diabetes Typ 2 erkrankt und 13,7 Prozent stark übergewichtig.

Angesichts dieser Erkenntnisse stimmt der OECD-Sozialbericht nachdenklich. Demnach waren 2013 rund 12,5 Mio. Menschen in Deutschland von Armut betroffen, so viele wie nie zuvor. Überproportionale Zuwächse an Armut wurden im Ruhrgebiet, Bremen, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern verzeichnet. Der Großraum Köln/ Düsseldorf kristallisierte sich als neue Problemregion heraus.

Gründe für den Zusammenhang zwischen Armut und Krankheitsrisiko sieht Prof. Dr. Thomas Danne, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE, unter anderem in einem ungünstigen Ernährungsverhalten von sozial benachteiligten Menschen. Ihre Ernährung bestehe häufiger aus süßen, verarbeiteten und hochkalorischen Lebensmitteln. Personen mit niedrigem sozialem Status nähmen zudem Früherkennungsmaßnahmen seltener in Anspruch als Menschen mit höherem sozialen Status.

Kommentar: Wie kann man diesen Zustand zum Besseren ändern? Nach Ansicht von Experten ist der erste Schritt, durch Bildungsangebote schon im Kindesalter Wissen über gesunde Ernährung zu vermitteln. Damit allein sei es aber nicht getan. Letzten Endes reiche es nicht aus, Einfluss auf das Verhalten auszuüben, sondern es müssten auch die Verhältnisse verbessert werden. Dazu zählen beispielsweise Investitionen in Sport- und Freizeitangebote in sozial benachteiligten Gebieten.

[ilink url=“http://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0089661″] Link zur Quelle (PLOS One)[/ilink]

[ilink url=“http://www.diabetesde.org/nc/presse/pressemitteilungen/detail/zurueck/pressemitteilungen-3/artikel/diabetesde-warnt-anlaesslich-des-g7-gipfels-soziale-benachteiligung-wird-in-deutschland-zunehmend-z/“] Link zur Quelle (diabetesDE)[/ilink]