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Der GKV-Spitzenverband und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) gehen für das kommende Jahr von einem Anstieg in den Arzneimittelausgaben um knapp 2 Mrd. Euro aus. Dies entspräche einem Plus von 6,6 Prozent. Die Preise für Arzneimittel sollen um 3,8 Prozent ansteigen. Gründe dafür sind in dem Ende des Jahres auslaufenden Preismoratorium für Arzneimittel und der vorgesehenen Senkung des Herstellerabschlags für patentgeschützte Arzneimittel von derzeit 16 wieder auf sechs Prozent, zu sehen.

Ein weiterer Grund für die Mehrausgaben liegt im höheren Apothekenabschlag sowie in der neuen Apotheken-Notdienstpauschale, welche 16 Cent je abgegebener Packung eines verschreibungspflichtigen Medikaments beträgt, begründet. Ferner wurde das Ausgabevolumen für das noch laufende Jahr um 0,6 auf 3,6 Prozent angehoben. Des Weiteren wird durch die Verlagerung aus dem stationären in den ambulanten Sektor hervorgerufenen zusätzlichen Mehrkosten von 0,4 Prozent ausgegangen. Außerdem erwarte man neben der dynamischen Preisentwicklung weiterhin Mehrkosten durch den Einsatz innovativer Arzneimittel, wobei der Anpassungsfaktor sich hier auf 2,4 Prozent beläuft.

Es müsse nun noch auf KV- und Landesebene Vereinbarung über Zahlen zu der Struktur der Versicherten, den indikationsbezogenen Zielvereinbarungen sowie einer Definition der Wirtschaftlichkeitsreserven getroffen werden, welche dann in regionalen Arzneimittelvereinbarungen festgelegt werden.

Kommentar: Ebenso wie im Arzneimittelbereich ist auch im Bereich Heil- und Hilfsmittel ein Anstieg der Ausgaben verzeichnet worden. Dies wurde im Barmer GEK Heil- und Hilfsmittelreport 2013 aufgezeigt. Hierbei liegen die Gründe unter anderem darin, dass immer mehr Menschen Heil- und Hilfsmittel wie Hörgeräte, Physiotherapien oder Adaptionshilfen benötigen. Der Kostenanstieg lag hier im Jahr 2012 bei 2,3 bzw. 2,7 Prozent.

Auch insgesamt sind die Ausgaben der GKVen angestiegen. Ein Teil dieses Ausgabenanstiegs resultiere aus der Abschaffung der Praxisgebühr in Höhe von 1,8 Mrd. Euro (rund 1 Prozentpunkt). Weiterhin wurden in der zweiten Jahreshälfte gesetzlich induzierte Mehrausgaben zugunsten der Krankenhäuser berücksichtigt.

Nach aktuellem Stand wird es dennoch eine Verlängerung des Preismoratoriums geben. Darauf haben sich die Vertreter von SPD und CDU/CSU weitestgehend geeinigt.

[ilink url=“http://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/arzneimittelpolitik/article/848780/prognose-2014-arzneiausgaben-stark-steigen.html“] Link zur Quelle (aerztezeitung.de)[/ilink]