Das Healthcare Marktforschungsunternehmen IMS Health hat erstmals im ersten Quartal 2013 eine negative Strukturkomponente für den GKV-Arzneimittel-Markt ausgewiesen. Der Begriff bezeichnet Umsatzeffekte durch Verordnungswechsel zu anderen Dosierungen und Packungsgrößen („Intra-Effekt“) sowie zu neuen, meist teureren Präparaten („Inter-Effekt“) und gibt damit Aufschluss über das Verordnungsverhalten der Ärzte.
Begründet wird der Rückgang von 1,5 Prozent, der dem starken Inter-Effekt (-1,8 Prozent) geschuldet sei, mit dem Auslaufen von vielen umsatzstarken Patenten in 2012, vor allem bei Antiinfektiva, Herz-Kreislauf-, ZNS- und Atemwegspräparate.
Bei der Diskussion um die Arzneimittelausgaben richtet sich ein besonderes Augenmerk immer wieder auf die sogenannte Strukturkomponente. Diese zeigt Veränderungen im ärztlichen Verordnungsverhalten. Werden z.B. verstärkt neue, teurere Arzneimittel verordnet, so schlägt sich dies in einer positiven Strukturkomponente und entsprechenden Ausgabenzuwächsen nieder. Dass nun im Rahmen der IMS-Studie erstmals eine negative Strukturkomponente nachgewiesen werden könnte, zeigt, dass vermehrt Verordnungsverschiebungen zu preiswerteren Arzneimitteln (Inter-Effekt) stattgefunden haben. Auch der Arzneimittelreport der Barmer GEK zeigt den Trend zu mehr Generika: Bei Deutschlands größter Krankenkassen machen Generika inzwischen drei Viertel (75,2 Prozent) aller verordneten Medikamente aus. Verglichen mit dem Vorjahr ist die Generikaquote um 3,1 Prozentpunkte gestiegen (Vorjahr: 72,1%).
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