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Der US-Konzern Amazon will angeblich einen Lieferdienst für Arzneimittel ins Leben rufen. Alle Details dazu sind noch nicht bekannt, bekannt ist allerdings, dass Vor-Ort-Apotheken Partner von Amazon-Prime werden. Das erste Pilotprojekt startet eventuell noch in diesem Jahr in München, Kooperationspartner ist hier der Chef der Bienen-Apotheke, Apotheker Michael Grintz, der in München insgesamt vier Apotheken führt. Die Ware wird von Prime-Kunden am Vormittag bestellt (Mindestbestellwert 20 Euro), die Apotheke sorgt dann dafür, dass die Ware zum verabredeten Standort kommt und Spediteure bringen die Ware dann zwischen 18 und 21 Uhr zum Kunden. In München und Berlin gibt es über „Prime Now“ bereits eine Auslieferung innerhalb von zwei Stunden. Grintz kennt Amazon schon länger, weil er über diese Plattform als Verkäufer aktiv ist. Amazon Prime ist aber auch für ihn Neuland. Die logistischen Herausforderungen werden nicht unerheblich sein. Hinzu kommt noch, dass eventuell andere Logistikpartner wie Großhändler eingebunden werden, sodass je nach Konstellation Fragen des Apothekenrechts-in diesem Fall das „Fremdbesitzverbot“-zum Tragen kommen. Franchisekonzepte wie Doc Morris und Easy-Apotheken konnten sich in München nicht durchsetzen; Apotheken haben es auch schwer, weil alteingesessene Familien ganze Stadtteile fest in der Hand haben; außerdem sind die Mieten extrem hoch. Die Bienen-Apotheken allerdings haben sich seit den 1990er-Jahren etabliert. Ob sich der Expressdienst mit Arzneimitteln lohnt, wird man später sehen.

Quelle: Apotheke Adhoc