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Der Arzneiverordnungsreport (AVR) 2012 sieht trotz Einsparung in 2011 erneut Kostensteigerungen im Arzneimittelmarkt.So sind die Ausgaben im ersten Halbjahr 2012 laut Auskunft von Prof. Ulrich Schwabe vom Pharmakologischen Institut der Universität Heidelberg bereits wieder um 3,1 Prozent angestiegen.

Deshalb forderte die AOK eine Nutzenbewertung am Bestandsmarkt, um die angestrebten Einsparpotenziale von 2,0 Milliarden Euro realisieren zu können. Der AVR führte hierzu einen Vergleich mit den Niederlanden an: Unter Betrachtung der zehn führenden Patentgeschützten Arzneimittel mit einem deutschen Marktpreis von 2,9 Mrd. ergebe sich ein Einsparpotential von 430 Mio. Euro.

Kommentar: Seit 2011 bewertet der G-BA den Zusatznutzen neuer Arzneimittel. Dies hatte das AMNOG festgelegt. Hierbei weist das pharmazeutische Unternehmen bei Markteinführung eines Arzneimittels mit neuen Wirkstoffen nach, ob das Arzneimittel einen Zusatznutzen gegenüber der Vergleichstherapie hat oder nicht.

Zuletzt hattes es immer wieder Diskussionen um die Arzneimittel Nutzenbewertungen gegeben. Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) kritisierte insbesondere die unzureichende Klarheit und Verlässlichkeit bei der Auswahl der zweckmäßigen Vergleichstherapie für die frühe Nutzenbewertung. 

Eine nun seitens des AOK-Bundesverbandes geforderte Nutzenbewertung am Bestandsmarkt würde für die entsprechenden Unternehmen vermutlich noch mehr Unklarheit bedeuten. Die GKV dürfte die steigenden Arzneimittelkosten des AVR daher als Argument begrüßen, diesen Ansatz weiter zu verfolgen. Mit Interesse kann hierbei die Frage verfolgt werden, dürfte, welche Produkte aus dem Bestandsmarkt zuerst für eine Nutzenbewertung und Preisverhandlung aufgerufen werden.

[ilink url=“http://www.hausarzt.de/content/red.otx/1108,124869,0.html“] Link zur Quelle (Hausarzt.de)[/ilink]