Laut einer repräsentativen Befragung von 11.000 Ärzten und Psychotherapeuten im Auftrag der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und des NAV-Virchow-Bundes gibt es deutschlandweit rund 45.600 Vertragsärzte, welche in Ärztenetzen tätig sind. Anders formuliert bedeutet das, dass rund 32 Prozent aller Mediziner in Deutschland in solchen Netzen arbeiten. Im Rückblick auf die letzten 2 Jahre stieg die Anzahl damit insgesamt um gut 18 Prozent.
Als Ärztenetze werden vor allen Dingen Zusammenschlüsse von Mediziner bezeichnet, die in aller erster Linie eine verbesserte Kommunikation untereinander ermöglichen sollen. Neben Ärzten können aber auch ganze Krankenhäuser oder Kliniken in die Praxisnetze integriert werden. Auf diesem Weg können dann zwischen Ärzten und Leistungserbringern Krankenkassen Direktverträge abgeschlossen werden. Ein Beispiel für solche Direktverträge wäre unter anderem die Integrierte Versorgung.
Auch wenn bereits 32 Prozent aller Mediziner in Ärztenetzen arbeiten ist das Interesse von Region zu Region unterschiedlich. Während in Schleswig-Holstein beispielsweise 49 Prozent aller Ärzte in solchen Netzen arbeiten, sind es in Sachsen-Anhalt gerade einmal 17 Prozent. Der Vorstandsvorsitzende der Agentur deutscher Ärztenetze Wambach betonte, dass die Gründe für das unterschiedliche Interesse der Regionen sehr vielschichtig seien. Neben strukturellen Bedingungen wie beispielsweise die Bevölkerungsdichte oder geografische Gegebenheiten seien insbesondere auch die Kassenärztlichen Vereinigungen hierfür verantwortlich. Diese legen nämlich insbesondere die Bedingungen für die Zertifizierung fest.
Wie die Befragung ergab ist das Interesse an Ärztenetzen insgesamt sehr groß. Gut die Hälfte aller Mediziner, die sich bisher in keinen Ärztenetzen befinden, gaben demnach an zumindest schon einmal darüber nachgedacht zu haben sich einer Kooperation anzuschließen.
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