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Im internationalen Vergleich hat sich nun gezeigt, dass die Wartezeiten auf einen Arzttermin in Deutschland noch verhältnismäßig gering ausfallen. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „International Health Policiy Survey 2014“ des US-Commonwealth Fund. Die Wissenschaftler werteten für die Ergebnisfindung die entsprechenden Aussagen älterer Menschen ab 65 Jahren in elf Ländern, nämlich den USA, Deutschland, Frank­reich, Niederlande, Großbritannien, Kanada, Neuseeland, Schweiz, Schweden, Norwegen und Australien aus. Danach erhalten vier von fünf Patienten in Deutschland innerhalb von zwei Tagen einen Termin beim Hausarzt. Ähnlich kurze Wartezeiten gibt es sonst nur in Frankreich und Neuseeland. Mit einer Wartezeit von etwa vier Wochen steht Deutschland auch bei der Vergabe von Facharztterminen gut da. Davon profitieren etwa sechzig Prozent der Patienten.  Noch schneller geht es in den USA und in der Schweiz.  Aber dort sind nur die Patienten privilegiert, die private Zuzahlungen für einen derart schnellen Termin leisten.

Kommentar: Wie die Studienergebnisse zeigen, scheint Deutschland auf einem verhältnismäßig hohen Niveau zu klagen, wenn es um die Wartezeiten bei der Vergabe von (Fach-)Arztterminen geht. Dennoch sieht gerade ein aktueller Arbeitsentwurf eines neuen Versorgungsstärkungsgesetzes vor, dass Kassenpatienten in Deutschland nicht länger als vier Wochen auf einen Facharzttermin warten müssen. Diese gesetzliche Vorgabe soll durch neue Terminservicestellen der Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) eingerichtet werden. Sofern diese fristgebundene Terminvorgabe nicht eingehalten werden kann, soll der Patient einen ambulanten Klinik-Termin erhalten, wenn die Behandlung für den Patienten medizinisch notwendig ist. Wir finden, immerhin eine probate Lösung im Vergleich zu den Zuzahlungs-Modellen der USA und der Schweiz.

[ilink url=“http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/61062/Wartezeiten-auf-einen-Arzttermin-in-Deutschland-im-internationen-Vergleich-gering“] Link zur Quelle (aerzteblatt)[/ilink]