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Verschiedene medizinische Fachgesellschaften, auch das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ), weisen darauf hin, dass es einen Zusammenhang zwischen der Entwicklung von Diabetes vom Typ 2 und der Entstehung verschiedener Krebserkrankungen gibt. So steigt das Risiko für Brust-, Darm-, Harnblasen – und Bauspeicheldrüsenkrebs laut epidemiologischer Untersuchungen und anderer Publikationen auf das 1,2 bis 1,7 fache, wenn man an der „Zuckerkrankheit“ leidet. Auch für andere Krebsarten gilt das, wie etwa Nieren-, Schilddrüsen- und Speiseröhrenkrebs. Deshalb empfehlen Fachleute Menschen, für die ein Risiko besteht, einen Diabetes zu entwickeln, unbedingt den Lebensstil zu verändern, das heißt, sich gesund zu ernähren und täglich 30 Minuten Bewegung in den Alltag miteinzuplanen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt auch, denn Recherchen haben ergeben, dass 1980 weltweit 108 Millionen Menschen von einem Diabetes betroffen waren, während es 2014 schon 422 Millionen waren. 500.000 Personen hierzulande bekommen jedes Jahr die Diagnose Typ-2-Diabetes; Tendenz steigend. Dabei haben männliche Diabetiker mit einer Erhöhung um 19 Prozent gegenüber der Allgemeinbevölkerung ein geringeres Risiko als Frauen mit 27 Prozent. Darmkrebs, vor allem in jungen Jahren, wird auch mit einer Diabeteserkrankung in Verbindung gebracht, fanden Wissenschaftler des DKFZ und des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) in Heidelberg heraus. Das Erschreckende daran ist, dass viele Menschen gar nicht wissen, dass sie an Diabetes erkrankt sein könnten, weil der Zuckerkrankheit in vielen Fällen einer Stoffwechselentgleisung, die metabolisches Syndrom genannt wird, vorausgeht. Das Krebsrisiko steigt nämlich bereits dann, wenn man die eigentliche Diagnose noch nicht erhalten hat. Vier Merkmale bestimmen das metabolische Syndrom: Adipositas, also Übergewicht mit einem BMI größer 30 und viel Bauchfett, fehlregulierte Blutfette, ein erhöhter Blutdruck und Blutzuckerspiegel oftmals mit einer Insulinresistenz, wobei die Wirkung des Insulins verringert ist. Ganz besonders gefährlich ist das Bauchfett beim metabolischen Syndrom, denn das Fettgewebe gibt Botenstoffe ab. Diese wiederum lösen Entzündungsreaktionen aus und reduzieren die Wirkung des Insulins. Manche dieser Botenstoffe wirken ähnlich wie Wachstumsfaktoren und regen Zellen zur Teilung an. Das begünstigt dann auch das Tumorwachstum, weil sich Krebszellen auch schneller teilen. Des Weiteren bilden Fettzellen Östrogene, was sich beispielsweise negativ auf die Entstehung von Brustkrebs auswirkt. Auch andere Folgeerkrankungen lassen sich mit dem „tödlichen Quartett“ in Zusammenhang bringen: Arteriosklerose, Schlaganfall und Herzinfarkt. Um die gesundheitlichen Folgen des metabolischen Syndroms auszuschalten, lohnt sich eine komplette Veränderung des Lebensstils mit Gewichtsabnahme, auch wenn es vielen Betroffenen schwer fällt. Es kann lebensverlängernd sein.  

Quelle: www.heilpraxisnet.de