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In einer der bislang größten Fallstudien haben australische ÄrzteInnen in Melbourne, Tetraplegikern, also Menschen, deren untere und obere Gliedmaßen vollständig gelähmt sind, durch neue Operationstechniken zur Wiederherstellung der Arm- und Handfunktionen verholfen. 13 von 16 operierten Personen nach größtenteils Sport- und Verkehrsunfällen, die in der Regel sechs bis zwölf Monate zurücklagen, profitierten von der Wirksamkeit der sogenannten Nerventransferchirurgie, die funktionstüchtige Nerven der Wirbelsäule mit verletzten Nerven in den Armen und Händen verbindet und so Betroffenen zu einem halbwegs normalen Leben verhelfen kann. Kombinierte Operationstechniken, bei denen neben Nervenübertagungen auch traditionelle Sehnenübertragungstechniken stattfanden, konnten das Ergebnis noch maximieren, um den größtmöglichen Nutzen der Operation herauszuholen. Die Operation muss aber zeitnah nach der schweren Verletzung stattfinden, ansonsten ist die Methode zum Scheitern verurteilt. In drei der 16 Fälle zeigte sich die Operationstechnik als wirkungslos. Diese Personen mit Tetraplegie konnten die Arme nicht ausstrecken, die Hand nicht öffnen, keine Gegenstände greifen, sodass sie weiterhin nicht selbstständig essen und trinken konnten, Zähne putzen konnten, u.v.m., was die anderen Probanden nach erfolgreicher Rehabilitation mit ersten Bewegungen nach Monaten wieder konnten. Die volle Kraft wird wohl aber erst nach einigen Jahren erreicht werden können, so die Forschungsleiterin der Studie, Dr. Natascha van Zyl vom Austin Health Hospital in Melbourne, die sich über die Wirkamkeit der Nerventransferchirurgie freut, da diese Menschen langsam ihre Lebensqualität im Familien- und Arbeitsleben zurückgewinnen. In Voruntersuchungen muss jetzt noch besser geklärt werden, wer für die OP-Methode in Betracht kommt, damit die Fehlerquote möglichst gering gehalten werden kann

Quelle: www.heilpraxisnet.de