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Zehn bis 20 Prozent der Ausbildungsjahrgänge in Gesundheitsberufen sollten eine akademische Ausbildung absolvieren, das empfiehlt der Wissenschaftsrat. Die Förderung multiprofessioneller Teams ist eines der angestrebten Ziele, außerdem sollen die erweiterten Kompetenzen zur Bewältigung der steigenden Anforderungen beitragen. Baden-Württemberg hat darum zum letzten Wintersemester bereits das Studienplatzangebot ausgebaut – und plant weitere Plätze in den Bereichen Pflege, Physiotherapie oder auch Hebammenkunde.

In Baden-Württemberg gibt es in 21 verschiedenen Studiengängen mittlerweile fast 700 Studienplätze, 70 davon im Masterstudiengang. 145 dieser Plätze wurden im laufenden Semester neu gestartet. Der „Pflege-Bachlor“ ist erweitert worden, aber auch „Angewandte Gesundheitswissenschaften in der Pflege“ sowie „Physiotherapie“. „Die komplexeren medizinischen Fragen der alternden Gesellschaft erfordern eine teilweise akademische Ausbildung bei Pflege-, Physiotherapieberufen sowie im Hebammenwesen“, meinte Baden-Württembergs Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Bündnis 90/Die Grünen) zur Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart.

Auch eine Weiterqualifizierung ist insbesondere durch die praxisorientierte duale Hochschule möglich. Bauer erhofft sich außerdem eine Steigerung der Attraktivität der Berufsbilder. Daher seien die Anträge der Hochschulen auch hart bewertet worden. Von 32 eingereichten Anträgen wurden elf abgelehnt. Die starke Nachfrage hatte zur Erweiterung des Angebots beigetragen. Im nächsten Wintersemester sollen außerdem nach vorheriger Begutachtung noch weitere Studiengänge in den Bereichen Hebammenkunde, Physiotherapie und Pflege beginnen. 40 Millionen Euro stehen aus der Landeskasse bis 2020 für die Angebote bereit.

 Kommentar: In Nordrhein-Westfalen werden seit 2010 Modellstudiengänge aus dem Gesundheitssektor angeboten. Sieben verschiedene Hochschulstandorte bieten elf Bachelorstudiengänge in den Bereichen Pflege, Hebammenwesen, Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie an. Jährlich stehen 500 Studienplätze zur Verfügung. Die zusätzlichen Kompetenzen sollen unter anderem auch gegen den Ärztemangel helfen, da das erweiterte Aufgabengebiet auch die Übernahme bisher rein ärztlicher Tätigkeiten ermöglicht. „Im Idealfall hat der Arzt dadurch mehr Zeit für den Patienten“, so Bauer.

[ilink url=“http://www.focus.de/finanzen/karriere/hochschulen-mehr-hebammen-und-pfleger-sollen-studieren-neue-angebote_id_5310990.html“] Link zur Quelle (Focus)[/ilink]