Die Versorgung von Menschen mit chronischen Schmerzen muss verbessert werden, das ist das Fazit des Barmer GEK Arztreports 2016. Rund 3,25 Millionen Menschen sind deutschlandweit von der Erkrankung betroffen – damit hat sich die Zahl zwischen 2005 und 2014 mehr als verdoppelt. Jedoch erhält nur rund ein Fünftel der Patienten eine multimodale Schmerztherapie.
Vier Prozent der Deutschen litten im Jahr 2014 unter chronischen Schmerzen. Dabei gab es starke regionale Unterschiede. Brandenburg hat mit 5,79 Prozent die höchste Rate an Schmerzpatienten, Bremen liegt mit 2,94 Prozent an letzter Stelle. Frauen jeder Altersgruppe waren deutlich häufiger betroffen als Männer. Die Rate steigt außerdem mit zunehmendem Alter: In der Gruppe der über 80-Jährigen litten 13,2 Prozent unter chronischen Schmerzen. In Zahlen sind das rund 143.000 Männer und 444.000 Frauen. Die Schmerztherapie hat sich mit der steigenden Patientenzahl ebenfalls weiter entwickelt. Die Behandlungen mittels multimodalem Ansatz haben sich zwischen 2006 und 2014 verdoppelt. Das entspricht 2014 einer Zahl von 61.000 multimodal behandelten Patienten. Dies ist allerdings nur ein Fünftel der Patienten, für die diese Art der Therapie geeignet wäre.
„Chronischer Schmerz ist eine eigenständige Erkrankung, die sehr spezifisch behandelt werden muss“, meinte Dr. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer GEK in der Pressemitteilung der Krankenkasse. „Angesichts von Millionen Betroffenen muss die Bekämpfung des chronischen Schmerzes zu einem nationalen Gesundheitsziel werden.“ In die Auswertung, die das AQUA-Institut aus Göttingen vorgenommen hat, wurden die Daten der rund 8,6 Millionen bei der Barmer GEK versicherten Menschen einbezogen. Als chronische Schmerzen wurden jene Schmerzen gewertet, die keinen direkten Bezug zu einem Organ hatten.
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