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Auch wenn sich derzeit noch nicht flächendeckend und vollständig vor Datenklau geschützt werden kann, wirft die Art und Weise, wie es bei der Barmer GEK dazu gekommen ist Fragen auf. Auch ohne besondere IT-Kenntnisse waren Kundendaten beinähe frei zugänglich, wie die Tests der Rheinischen Post zeigten. Allein der Name eines beliebigen Versicherten, sein Geburtsdatum und die Versichertennummer reichten dabei aus, um beispielsweise Details zu Arztbehandlungen, Diagnosen, verordneten Arzneimitteln und Krankenhausaufenthalten abzufragen.
Angesichts der dargelegten Tatsache stellt sich die Frage, ob Kunden eventuell selbst daran schuld sind, wenn es zum Datenklau kommt, da wichtige und vertrauliche Angelegenheiten über das Internet abwickelt werden. Aber die Nutzung des Internets ist heute so selbstverständlich wie die eines Telefons. Sämtliche gesellschaftliche Belange erfolgen über das Internet. Allein aus diesem Grund müssen Gesetzgeber und Anbieter für mehr Schutz sorgen – die Verantwortung allein auf den Nutzer zu legen ist dabei nicht ausreichend. Insbesondere im hier dargestellten Fall muss sich die Barmer GEK die Frage gefallen lassen, wie der Kunde ahnen soll, dass die Online-Portale von Krankenversicherungen unsicher sind, wenn nicht einmal die Kasse über die Lücken in den Sicherheitsvorkehrungen informiert ist. Die Barmer GEK kündigte nach Veröffentlichung der Testergebnisse der Rheinischen Post an, ihre internen Kontroll- und Sicherheitsvorschriften überprüfen und ggf. verschärfen zu wollen.
Kommentar: Die Meldung fügt sich ein in die aktuellen Diskussionen um die Einführung einer bundesweiten Telematikstruktur, die den Umgang mit der elektronischen Gesundheitskarte ermöglichen soll. Insbesondere die Grünen-Politiker haben dieses Problem erkannt und beim Namen genannt. Unabhängig davon sollte jedes Unternehmen, und insbesondere solche, die mit vertraulichen Daten der Bundesbürger arbeiten, den Datenschutz und dessen Absicherung ernst nehmen.
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