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Seit kurzem gibt es in Baden-Württemberg einen neuen Modellversuch, um die Digitalisierung im Gesundheitswesen voranzutreiben. Seit dem 1. April können sich Ärzte und Ärztegruppen bei der baden-württembergischen Kammer bewerben, die Patienten fernbehandeln möchten. In diesem Modellversuch werden auch Patienten über Telefon oder Internet beraten, die nicht Bestandspatient des beratenden Arztes sind. So will man lange Wartezeiten in überfüllten Wartezimmern umgehen, gleichzeitig will man dem Mangel an Medizinern entgegenwirken. Der Grünen-Politiker Manne Lucha, Minister für Soziales und Integration, sieht in der Telesprechstunde Vorteile für den ländlichen Raum, weil es dort nicht genügend Ärzte gibt sowie Vorteile für den städtischen Raum zur Entlastung der Arztpraxen und Notfallambulanzen. Im Südwesten Deutschlands gibt es sehr viele Ärzte, aber die Arbeitszeitgesetze in Kliniken und die Lebensentwürfe der zunehmend weiblichen Ärzteschaft haben dazu geführt, dass sich immer mehr Ärzte Stellen teilen, um Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen. Deshalb ist es auch schwierig Landärzte zu finden, weil sich junge Ärzte nicht über ein Jahrzehnt hinweg örtlich binden lassen möchten. Insofern ist die Telesprechstunde ein geeignetes Mittel, um all diese Probleme zu lösen.

Quelle: Pharmazeutische Zeitung