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Im Bundesland Baden-Württemberg gibt es seit Januar 2018 einen neuen Modellversuch, der von der Ärztekammer genehmigt wurde und von der TeleClinic betrieben wird. Die TeleClinic GmbH betreibt eine digitale Gesundheitsplattform, über die von überall aus, per Telefon oder per Video, mit einem Facharzt kommuniziert werden kann. Dabei ist der Besuch beim Arzt, um an ein Rezept zu gelangen, nicht mehr notwendig; das erspart den Patienten und Kranken lange Anfahrtswege und lange Wartezeiten in überfüllten Wartezimmern mit vielen anderen kranken Menschen, die auch ansteckende Krankheiten haben könnten. In der Videosprechstunde, die vor allem für leicht diagnostizierbare und chronische Krankheiten sinnvoll ist, bespricht der Patient mit Hilfe modernster Kommunikationsmittel die Symptome und stellt eine Diagnose. Ist die Diagnose dann eindeutig, verordnet er ein digitales Rezept, welches über eine App auf dem Smartphone des Patienten empfangen wird. Danach wird das Rezept digital an die Apotheke übermittelt, welche das Medikament direkt zum Kunden schickt. Eine Abholung vor Ort ist auch möglich. Die baden-württembergischen Ärzte profitieren von dem Projekt der TeleClinic, wenn die Wartezimmer voll sind; in ruhigeren Zeiten können sie sich dann nur auf die Fernbehandlung fokussieren. Für die Patienten, gerade in ländlichen Regionen mit Ärztemangel, ist das neue Modellprojekt äußerst praktisch und zeitsparend. Es ist aber nicht in allen Fällen eine Alternative.

Quelle: Pharma-Relations