Intensivpatienten, die auch nach der Entlassung aus dem Krankenhaus künstlich beatmet werden müssen, haben die Wahl zwischen einer Betreuung im Pflegeheim, in einer betreuten Wohngemeinschaft oder in den eigenen vier Wänden. In jedem Fall muss aber die Pflege von einem spezialisierten Pflegedienst durchgeführt werden. Das Problem: Deren Zahl ist begrenzt, bei gleichzeitig steigenden Patientenzahlen. Ein Modellprojekt der AOK Nordost soll nun sowohl den Fachkräftemangel auffangen als auch die Versorgung verbessern.
Im Rahmen des Themenabends „Versorgungsbrüche – Brücken bauen für mehr Qualität in der Betreuung Schwerstkranker“ derPflege-Zukunfts-Initiative erklärte Dr. Eckehard Frisch vom Centrum für Gesundheit der AOK Nordost Ende des vergangenen Jahres, dass Beatmungspatienten noch zu oft wieder ins Krankenhaus eingeliefert oder länger als nötig beatmet werden. Grund sei die nicht ausreichende ambulante Versorgung. Der AOK-Modellversuch „Praxis für außerklinische Beatmung“ bietet daher begleitendes Casemanagement, das heißt, dass der Patient die für ihn richtigen und wichtigen Hilfsmittel sowie eine verzahnte, optimale Behandlung und Betreuung unter Einbindung der versorgungsrelevanten Parteien erhält. Dazu zählen außerdem mindestens ein Hausbesuch pro Quartal durch einen erfahrenen Pneumologen und eine Atemtherapeutin sowie eine enge Zusammenarbeit von Hausarzt und gegebenenfalls Logopäden, Physiotherapeuten, Pflegediensten und Hilfsmittellieferanten.
Im Rahmen des zweijährigen Projekts werden derzeit 150 Patienten versorgt, viele davon leiden an einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) oder auch an neuromuskulären Erkrankungen in Folge von Unfällen, Querschnittslähmungen, Schlaganfällen, Parkinson oder Multipler Sklerose. Die Krankenkasse erwartet nicht nur eine bessere Versorgung der Patienten, sondern auch eine Verringerung der Behandlungskosten.
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