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Die ambulante Intensivpflege, insbesondere die Beatmungspflege, bleibt nicht vom Fachkräftemangel im Gesundheitswesen verschont. Für die Patienten hat dies ernste Konsequenzen: Nicht selten müssen sie stationär aufgenommen werden, weil eine qualifizierte Versorgung von spezialisierten Pflegediensten in den eigenen vier Wänden nicht sichergestellt werden kann. Ein Forschungsprojekt des Bundes in Kooperation mit der Wirtschaft hat sich die Lösung des Problems auf die Fahnen geschrieben.

Tausende Menschen in Deutschland sind vorübergehend oder sogar dauerhaft auf künstliche Beatmung angewiesen. Eine stationäre Versorgung ist selten im Sinne der Patienten und widerspricht der Vorgabe der Krankenversicherungen: „ambulant vor stationär“. Intensivpflegedienste haben sich auf die Betreuung von Beatmungspatienten in dessen eigenen vier Wänden spezialisiert. Die Versorgungssituation wird insgesamt dennoch als unzureichend eingestuft. Das Problem: Bislang existieren keine strukturierten Versorgungskonzepte. Hier setzt das Projekt Bea@Home an. Ein Konsortium aus dem Bundesministerium für Bildung und Forschung, Linde Remeo sowie weiteren Partnern aus Industrie und Wissenschaft arbeitet an der Entwicklung eines neuen Versorgungskonzepts. Dieses soll die gesamte Versorgungskette von Krankenhaus bis zur häuslichen Umgebung berücksichtigen.

Für die ambulante Versorgung der Patienten zuhause werden telemedizinische Anwendungen entwickelt, welche die Vitaldaten der Patienten erfassen und an Ärzte und Pflegepersonal übermitteln, so dass eine lückenlose Überwachung in Echtzeit sichergestellt ist. Dies soll die Sicherheit der Patienten verbessern, das Pflegepersonal und pflegende Angehörige entlasten sowie Krankenhauseinweisungen durch Komplikationen verhindern.

Kommentar: Häusliche Intensivpflege kostete die Kassen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) im Jahr 2014 rund 4,8 Mrd. Euro. Die Ausgaben steigen seit Jahren deutlich an, 2010 lagen sie noch bei 3,22 Mrd. Euro. Laut Marktanalyse „Ambulante Intensivpflege in Deutschland“ von Summary Seven Healthcare zahlen Kassen mindestens 7.000 Euro, oft sogar mehr als 20.000 Euro pro Monat. Zwischen 2004 und 2013 ist die Zahl der ambulanten Intensivpflege-Patienten jährlich um rund 17 Prozent (CAGR) von 1.900 auf 8.000 Patienten gewachsen. 90 Prozent der Patienten sind auf das Tragen eines Tracheostoma und Beatmung angewiesen. Durch den demografischen Wandel werden die Fallzahlen weiter steigen und die Zahl der Fachkräfte abnehmen. Um die Versorgung der Patienten dennoch auch langfristig sicherstellen zu können, gelten insbesondere telemedizinische Anwendungen als Mittel der Wahl. 

[ilink url=“http://beahome.de/index.php/steckbrief“] Link zur Quelle (Bea@Home)[/ilink]

[ilink url=“https://summaryseven.de/product/ambulante-intensivpflege/“] Link zur Quelle (Ambulante Intensivpflege in Deutschland)[/ilink]

 

 

 

 

 

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