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Ägyptische Wissenschaftler haben in einer Analyse zu Darmkrebs herausgefunden, dass Rezidive (Rückfälle) und Metastasen, das Risiko für einen frühzeitigen Tod erhöhen. Zu diesem Nachweis haben sie immunhistochemische Expressionsmuster von sogenannten Krebsstammzellmarkern herangezogen, die scheinbar die primäre Ursache für Rezidive und die Fernmetastasenbildung sind. Krebsstammzellen sind Tumorstammzellen, die als Unterpopulation möglichweise für das Tumorwachstum verantwortlich sind. Dabei wurden vor allem zwei der vier Darmkrebsstammzellmarker wie ALDH1 (Aldehyd-Dehydrogenase-1) und CD133 untersucht, die Auskunft über die Prognose bei Darmkrebs-Betroffenen geben können. 

Laut den Forschenden sind bestimmte Krebsstammzellmarker erforderlich, um eine schlechte Prognose, also ein schnelles Fortschreiten der bösartigen Erkrankung, und um einen frühen Tod vorherzusagen. Bei den untersuchten Patienten der Studie waren vor allem CD133 und ALDH1-Marker besonders signifikant. Resistenzen gegen bestimmte Chemotherapeutika und eine Erhöhung von invasiven und metastasierenden Zellen von Darmkrebs-Betroffenen führen bei diesen Menschen zu einer verkürzten Lebenszeit. In der Studie wurden 299 Patienten in verschiedenen Darmkrebs-Stadien untersucht. 

Dabei konnte eine gesteigerte ALDH1-Expression mit Antikörpern in chirurgisch entfernten Darmkrebs-Proben nachgewiesen werden und in über 50 Prozent der Fälle ein Zusammenhang mit einem schnellen Fortschreiten der Krankheit. Eine hohe Expression dieser Marker bedeutet im Umkehrschluss, dass sich der Betroffene meist in einem fortgeschrittenen Stadium befindet.  

Auch waren Tumorinvasion, das heißt, das Einwandern von Krebszellen in benachbarte Gewebe, erhöht, sowie die Metastasierung, wenn Krebszellen sich vom ursprünglichen Tumor ablösen und Fernmetastasen bilden. Ein verstärkter Lymphknotenbefall ließ sich allerdings nicht beobachten. 

Das Fazit der Wissenschaftler ist aber, dass Darmkrebsstammzellmarker wichtige unabhängige Faktoren sind, die über die zielgerichtete Therapie und die Prognose entscheiden. Zur Regulierung des Fortschreitens der Erkrankung ist der therapeutische Ansatz daher entscheidend.  

Quelle: www.aerzteblatt.de