Seite wählen

Das wissenschaftliche Institut der AOK, kurz WIdO, hat unter den Krankschreibungen der Mitglieder der AOK das Verhältnis ermittelt, wie oft Angestellte in der Alten- sowie Gesundheits- und Krankenpflege krank sind, in Bezug auf alle AOK-Versicherten. Demnach zeigte sich nach Betrachtung der Ergebnisse der Analyse, dass diese Berufsgruppen 2,7 mal so häufig von Krankheiten im Zusammenhang mit COVID-19 betroffen sind, denn im gleichen Zeitraum von März bis Mai 2020 fielen 1.283 Personen der Altenpflege aus, während die Zahl der Krankheitsfälle bei anderen AOK-Mitgliedern in diversen anderen Berufen nur bei 474 lag. Auch hatten Gesundheits-und Krankenpfleger in 1.237 Krankheitsfällen ähnlich hohe Fehlzeiten. Der Untersuchung zufolge lagen auch die Krankenhausbehandlungen deutlich höher, die mit 157 Behandlungen von Altenpflegern im Gegensatz zu 91, immer pro 100.000 Beschäftigte gerechnet, deutlich höher ausfielen. Auch erhielten von insgesamt 11,6 Millionen versicherten Erwerbstätigen der AOK 55.000 Beschäftigte eine Diagnose, die mit dem SARS-CoV-2-Virus in Zusammenhang stand. Frauen waren insgesamt mit 0,6 Prozent stärker betroffen als Männer mit 0,4 Prozent, sodass sich feststellen lässt, dass von 100.000 Beschäftigten 500 eine Diagnose im Zusammenhang mit COVID-19 erhielten. Auch waren jüngere Beschäftigte stärker betroffen als ältere. Die Gruppe mit den wenigsten Krankschreibungen ist die der 30 bis 39-Jährigen (Durchschnitt 0,4 Prozent). Es lässt sich anhand der Analyse abschließend feststellen, dass die Häufigkeit der Krankmeldungen von den Berufsgruppen abhängt, denn in der Landwirtschaft beispielsweise ist das Risiko für krankheitsbedingte Fehltage mit 121 Betroffenen pro 100.000 Beschäftigten viel niedriger. Berufsgruppen im Home-Office und die, die in der Natur arbeiten, haben also krankheitsbedingt Vorteile. Vom 9. März bis einschließlich 31. Mai 2020 galten außerdem telefonische Krankschreibungen auf Basis einer Sonderregelung, die Ärzten das Krankschreiben bei Verdacht auf eine derartige Viruserkrankung möglich machte. Hier zeigte sich, dass Ärzte und Beschäftigte mit Erkrankungen verantwortungsvoll umgegangen sind, denn es gab weniger Krankschreibungen bei Atemwegserkrankungen als in den Jahren zuvor.

Quelle: Ärzteblatt