Seite wählen

Die pronova Betriebskrankenkasse, ein Zusammenschluss von Betriebskrankenkassen von BASF, Bayer, Continental und Ford mit mittlerweile über 650.000 Versicherten, fordert die Politik auf, nach der Bundestagswahl das Gesundheitswesen systematisch zu reformieren. Aus Sicht der pronova BKK, aber auch des Marburger Bundes sowie des AOK Bundesverbandes, ist das derzeitige System veraltet und hat Strukturveränderungsbedarf, um Patienten besser versorgen zu können und um das Qualitätsversprechen einzuhalten.  

Die pronova BKK möchte vor allem innovative und tiefgreifende Veränderungen in der Finanzierung des Gesundheitssystems sehen. Das Vergütungssystem muss nach Ansicht der Betriebskrankenkasse überarbeitet werden. Darunter fällt eine Differenzierung nach Versorgungsstufen und ein Vergütungssystem für sogenannte bessere Versorgungs- und Vorhaltekosten, wenn beispielsweise pandemiebedingte Umstrukturierungen drohen.  

Außerdem hält die Kasse eine Trennung der Leistungsvergütung nach ambulanter und stationärer Gesundheitsversorgung für sinnvoll. Bestimmte medizinisch sinnvolle Behandlungsstrategien sollten zudem mit Anreizen belohnt werden.  

Die Krankenhausplanung sollte darüber hinaus reformiert werden, denn alle etwa 1.900 Krankenhäuser und Kliniken stehen nicht alle gleichermaßen für Qualität. Eine einheitliche Definition von wohnortnaher Grundversorgung und Versorgung von Patienten auf hohem Niveau in qualifizierten Spezialkliniken muss Klarheit schaffen und kann den tatsächlichen Bedarf ermitteln. 

Präventionsmaßnahmen zählen ebenso zu den Dingen, die grundsätzlich zu überarbeiten sind. Die elektronische Patientenakte (ePA) muss die Koordinationsplattform der Zukunft sein, um Leistungserbringer samt Patienten digital, schnell, einfach und individuell besser zu vernetzen.  

Quelle: www.aerzteblatt.de