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Eine vom IGES-Institut in Auftrag gegebene Studie der Bertelsmann-Stiftung und der Weißen Liste, hat durch eine Million Patientenrückmeldungen von AOK-und Barmer-Versicherten versucht herauszufinden, wie zufrieden Patienten mit ihrem Klinikaufenthalt waren. Dabei spielen verschiedene Faktoren eine entscheidende Rolle. Erst einmal hat die Qualität der Vor- und Nachsorge beim Hausarzt einen wichtigen Einfluss auf die Weiterempfehlungsrate der Patienten nach einem Krankenhausaufenthalt. Ist die ambulante Versorgung nicht gut, hat das einen erheblichen Einfluss auf die Bewertung der stationären Behandlung. Dabei spielt auch die Hausarztdichte pro 100.000 Einwohner eine Rolle. Aus diesem Grund sind sektorenübergreifende Strukturen so wichtig. Wettbewerb unter den Krankenhäusern spielt hingegen keine große Rolle in der Patientenzufriedenheitsstudie. Vielmehr ist die Patientenzufriedenheit in deutschen Kliniken von anderen Faktoren abhängig; hier spielen regionenabhängige, altersabhängige und geschlechterabhängige Bewertungen mit. Während in Sachsen und Bayern die Weiterempfehlungsbereitschaft über dem bundesdeutschen Durchschnitt von 79,3 Prozent liegt, gibt es auch Bundesländer, in denen der Klinikaufenthalt kritischer gesehen wurde. Junge Patienten sind indes auch kritischer als Ältere und Frauen bewerten auch strenger und kritischer als Männer. Auch kann man sagen, dass in der großen Mehrzahl aller untersuchten Fälle die Patientenzufriedenheit mit steigender Bettenzahl abnimmt. Die Chirurgie macht hier eine Ausnahme. Dort sinkt die Zufriedenheit erst ab einer Bettenkapazität größer 475. Die Bertelsmann-Studie hat allerdings keine Erklärungen für ihre Ergebnisse geliefert, sodass im Einzelfall genauer analysiert werden muss, warum die Bewertungen unterdurchschnittlich sind.

Quelle: Ärztezeitung