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Die medizinische Rehabilitation macht nur einen kleinen Teil des deutschen Gesundheitswesens aus. 2013 entfielen lediglich 8,7 Milliarden Euro, also 2,8 Prozent der Gesamtausgaben, auf diesen Sektor. Die Bank für Sozialwirtschaft (BFS) hat nun den deutschlandweit ersten Marktreport über Rehabilitation veröffentlicht – und spricht neben der angespannten wirtschaftlichen Lage auch von zunehmenden Chancen, die sich durch den demografischen Wandel ergeben.

Wie das statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, ist das Personal in den Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen von 2013 bis 2014 um 0,5 Prozent gesunken, entgegengesetzt dem sonst positiven Beschäftigungstrend im Gesundheitswesen. Anbieter rehabilitativer Leistungen befinden sich derzeit in einem Spannungsfeld zwischen den geringen personellen und finanziellen Ressourcen auf der einen und dem Anspruch einer hochwertigen Versorgung auf der anderen Seite. Mit dem Titel „BFS-Marktreport Rehabilitation 2016: Die Konsolidierung des Marktes schreitet voran“ gibt der Report einen Überblick über Rahmenbedingunen, Branchenstruktur, die wirtschaftliche Situation und die medizinischen Veränderungen in diesem Bereich.

Prävention, Nachsorge und betriebliches Gesundheitsmanagement werden immer wichtiger, diesen Ausblick stellt die BFS. Dagegen stehen der Rückgang der Kapazitäten und die angespannte wirtschaftliche Lage. Auch die Verschiebung des Versorgungsspektrums ist ein wichtiger Punkt. Als notwendige Konsequenz werden in den vergangenen Jahren vermehrt Synergien gehoben, die Konsolidierung schreitet voran. Die BFS spricht von mehreren Akquisitionen und Fusionen, insbesondere im privaten Bereich. Das Leistungsangebot müsse angepasst werden, heißt es weiter. Durch die strukturellen und gesellschaftlichen Veränderungen ist es wichtig, Rehabilitation und Pflege zu vereinbaren. Ganzheitliche, individuelle und passgenaue Behandlungskonzepte bieten die Möglichkeit einer zukunftsfähigen Positionierung. Auch die Vernetzung mit Krankenhäusern zur Sicherung von Patienten scheint unabdingbar.

 Kommentar: Um besser auf die Bedürfnisse einer alternden Gesellschaft einzugehen, braucht es eine angepasste Versorgung, bei der die Rehabilitation eine zunehmend wichtige Rolle spielt. Eine Studie, die die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) Ende 2015 veröffentlichte, sprach von unnötigen Mehrkosten durch Doppel- und Dreifachbehandlungen, die durch mangelnde Absprachen der Akteure im Gesundheitswesen untereinander zustande kämen. Um stationäre Aufenthalte oder Pflegebedürftigkeit zu verhindern oder herauszuzögern, hat auch das Bundesgesundheitsministerium im Pflegestärkungsgesetz II reagiert. „Reha vor Pflege“ heißt einer der Grundsätze, der die medizinischen Dienste zu einem bundesweit einheitlichen, strukturierten Verfahren für die Rehabilitationsempfehlung verpflichtet.

[ilink url=“https://www.sozialbank.de/ueber-uns/presse/presseinformationen/detail/news/detail/News/bank-fuer-sozialwirtschaft-veroeffentlicht-bundesweit-ersten-marktreport-rehabilitation.html“] Link zur Quelle (Bank für Sozialwirtschaft)[/ilink]