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Die Veranstaltung „Startschuss für Innovationsfonds“ wird Mitte September stattfinden. Organisiert vom Bundesverband Managed Care e.V. (BMC) sollen die Teilnehmer des Diskussionsforums über den aktuellen Umsetzungsstand informiert werden. Gleichsam können sie auch eigene Ideen in Bezug auf die konkrete Ausgestaltung des Fonds einbringen. Prof. Josef Hecken, unparteiischer Vorsitzender des Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA), wird Hauptredner des Forums sein. Er will in seinem Beitrag Förderkriterien und das Auswahlverfahren näher beleuchten.

„Durch den Innovationsfonds haben wir die Chance, Strukturen der Versorgung der gesetzlichen Krankenversicherung zukunftsorientiert weiterzuentwickeln“, meinte Hecken bereits im Vorfeld. „Es ist wichtig, dass Innovationen nicht nur bei Produkten und Therapien stattfinden, sondern auch bei Versorgungsprozessen und -strukturen.“ Allerdings ist er dagegen, die zu fördernden Themengebiete bereits im Vorfeld einzugrenzen. Man würde „sich der Chance berauben, bislang unerkanntes Potenzial zu heben, wenn man im Vorfeld Ausschlüsse statuieren würde“, so der Professor ehrenhalber. Nichtsdestotrotz sollen zur besseren Organisation Förderschwerpunkte gelegt werden. Die vom Gesetzgeber benannten Bereiche wie Telemedizin, Versorgung in strukturschwachen Gebieten, Delegation ärztlicher Leistungen, Arzneimitteltherapiesicherheit und geriatrische Versorgung sollen ebenfalls besonders berücksichtigt werden.

Mehrere Jahre hatte sich der BMC bereits für die Einrichtung eines Innovationsfonds für das Gesundheitswesen eingesetzt. Gesetzlich verankert ist dieser nun durch das im Juli 2015 in wesentlichen Teilen in Kraft getretene Versorgungsstärkungsgesetz der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-VSG). Eingerichtet beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) umfasst er ein Volumen von 300 Millionen Euro jährlich und läuft vorerst von 2016 bis 2019.

Kommentar: Das deutsche Gesundheitssystem gilt als eines der leistungsfähigsten weltweit. Um diesem Image gerecht bleiben zu können, ist eine stetige Weiterentwicklung unabdingbar. Innovationen, die ausschließlich einzelne Bereiche betreffen, sind notwendig, aber reichen nicht aus. Ungleich wichtiger ist es, einen Blick auf das gesamte Gesundheitssystem zu werfen. Hier gilt es, Versorgungsstrukturen zu ändern. Angesetzt werden kann bei der starken Abgrenzung zwischen ambulantem und stationärem Sektor, aber auch die Trennung der Kostenträger für Krankenversicherung, Reha, Pflege und anderen Leistungsträgern bedürfte einer Überarbeitung. Vielleicht wäre ein Perspektivenwechsel hilfreich, um den Anforderungen, die durch den demographischen Wandel, die immer älter werdende Gesellschaft und die stetig steigende Anzahl an Pflegebedürftigen entstehen, gerecht werden zu können.

[ilink url=“http://www.bmcev.de/presse/pressemitteilungen/archiv/2015/august/article/552/gesundheitsakteure-in-den-startloechern-fuer-innovationsfonds/“] Link zur Quelle (BMC e.V.)[/ilink]