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Die gematik Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte mbH mit Sitz in Berlin wurde 2005 von den Spitzenorganisationen des Gesundheitswesens gegründet und ist für die sichere, sektorenübergreifende und digitale Vernetzung des Gesundheitswesens zuständig. 50 Prozent der Gesellschafteranteile hält der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-SV) und 50 Prozent die Spitzenverbände der Leistungserbringer wie Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG), Bundesärztekammer (BÄK), Deutscher Apothekerverband (DAV), um nur einige zu nennen. Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) will nun die Entscheidungsgewalt an sich nehmen und 51 Prozent der Gesellschafteranteile der gematik übernehmen, um zukünftig die Vernetzung des Gesundheitswesens mit elektronischer Gesundheitskarte (EGK) und elektronischer Patientenakte (EPA) schneller voranzutreiben. Doch dieses Vorhaben stößt beim Spitzenverband der GKV auf Unverständnis durch die Entmachtung der Selbstverwaltung der gematik, da das BMG dann als Mehrheitsgesellschafter durch Beitragsgelder der Versicherten der GKV finanziert würde. Jens Spahn (CDU) kritisiert jedoch die schleppende Umsetzung der E-Health-Vernetzung und sieht die Schuld aufseiten der gematik. Der GKV-Spitzenverband wehrt sich gegen die Kritik, weil er die Industrie für Verzögerungen in der Umsetzung der Telematikinfrastruktur (TI) verantwortlich macht. Die Industrie käme mit der Produktion und Anbindung der Konnektoren, die Ärzte, Apotheker und andere Leistungserbringer nutzen müssten, um Gesundheitsdaten auszutauschen, einfach nicht hinterher, so der Sprecher des GKV-Spitzenverbands, Florian Lanz, in seiner Stellungnahme zum Vorhaben des BMG. 

Quelle: Pharmazeutische Zeitung