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Im Gesundheitsbereich fehlen Fachkräfte, das ist spätestens seit den anhaltenden Berichten über den Ärztemangel allgemein bekannt. Dass sich diese Entwicklung fortsetzen wird, ist sicher. Wie dramatisch der Fachkräftemangel in wenigen Jahren ausfallen könnte, hat nun das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) eingeschätzt.

In der kürzlich veröffentlichten Statistik geht das BMWi davon aus, dass sich die Altersstruktur der Bevölkerung in Deutschland in den kommenden Jahrzehnten aufgrund der Dynamik der Fertilität, der Lebenserwartung sowie der Migrationsanteile erheblich verändern wird. Insgesamt wird die Gesamtbevölkerung kleiner und älter werden. Das bedeutet, dass altersbedingt mehr Menschen auf medizinische Versorgung und Pflege angewiesen sein werden, gleichzeitig zahlen weniger erwerbsfähige Personen in die Sozialkassen ein.

Der demographische Wandel schlägt sich aber auch auf die Beschäftigung im Gesundheitssektor nieder: Weniger Nachwuchs bei gleichzeitig steigendem Bedarf an Fachkräften bedeuten, dass zahlreiche Stellen offen bleiben werden. Laut Daten des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) können im Jahr 2020 20 Prozent der Hausarztstellen nicht besetzt werden, im Jahr 2030 sind es schon 38 Prozent. Noch dramatischer sieht es im Bereich Pflege aus. So könnten 2020 23 Prozent der Stellen als Gesundheits- und Krankenpfleger nicht besetzt werden, zehn Jahre später sind es sogar 35 Prozent. Das Ministeriums rechnet vor, dass die Engpässe in allen Fachrichtungen bis zum Jahr 2020 moderat ansteigen, für den weiteren Verlauf bis 2030 sei dagegen eine beschleunigte Entwicklung zu erwarten.

Kommentar: Aufgrund des demografischen Wandels wird die Nachfrage nach medizinischen Leistungen steigen, damit auch der Bedarf an qualifizierten Fachkräften. Gleichzeitig scheiden mehr Menschen aufgrund ihres Alters aus dem Berufsleben aus, offene Stellen werden aufgrund des verlangsamten Bevölkerungswachstums nicht mehr ausreichend nachbesetzt werden. Laut einer Studie des Instituts der deuschen Wirtschaft Köln machen Gesundheitsberufe an den 139 Engpassberufen den Löwenanteil aus. Zunehmend wird daher versucht, Fachkräfte aus dem Ausland anzuwerben. Dies gilt insbesondere für Ärzte und Pflegepersonal.

[ilink url=“http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/Publikationen/gesundheitswirtschaft,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true.pdf“] Link zur Quelle (BMWi)[/ilink]