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Im Bundesland Brandenburg will Britta Müller als Ministerin für Gesundheit und Soziales sofort die geplante Krankenhausreform des Bundes angehen. Deshalb hat sie vom 18. bis zum 25. März Regionalkonferenzen der fünf Versorgungsgebiete (Prignitz-Oberhavel, Uckermark-Barnim, Havelland-Fläming, Lausitz-Spreewald und Oberland-Spree) in Brandenburg gestartet. Dort findet dann die Vorstellung der Versorgungsbedarfsanalysen statt; darüber hinaus der Stand der Krankenhausreform mit Abstimmung der ambulanten und stationären Versorgung. Alle Akteure wie Krankenhausträger, VertreterInnen der Krankenkassen und der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburgs sowie andere ExpertInnen sind mit an Bord, um mehr Transparenz und Austausch in der regionalen Gesundheitsversorgung zu garantieren; von der medizinischen über die pflegerische Zuwendung. Dabei geht es vor allem um die verbesserte Verzahnung von ambulanter und stationärer Versorgung bis hin zur Stärkung der Ambulantisierung (“stambulant”). Die Stärkung der wohnortnahen Versorgung ist Müller dabei besonders wichtig, wie eine Spezialisierung von Leistungsbereichen mit Grund- und Notfallversorgung. Die Bevölkerung sollte immer miteinbezogen werden, dann kann die verbesserte Versorgung – „anders gedacht“ – umgesetzt werden. Leider bemängelt die Gesundheitsministerin unzureichende Vorgaben und Informationen zur Krankenhausform vom Bund. Sie will dennoch mit der sofortigen Umsetzung in enger Abstimmung beginnen. Bei der Ambulantisierung ist zudem die Finanzierung des wachsenden ambulanten Sektors zu beachten, weil wahrscheinlich 20 Prozent (Bedarfsanalyse) mehr Menschen vom stationären in den ambulanten Sektor, je nach Fachbereich, wechseln werden. Die Krankenhausplanung ist demnach Ländersache und die Arztsitz-Planung übernimmt die Kassenärztliche Vereinigung (KV). Darüber hinaus müssen die Methodik der Umsetzung sowie Planungsansätze mit Berlin abgestimmt werden, denn immer mehr Menschen, die in Brandenburg leben, werden wegen des Fachkräftemangels und der demografischen Entwicklung des Bundeslandes Behandlungen in Berlin wahrnehmen. Deshalb wird auch der Ausbau von medizinischen Versorgungszentren (MVZ) und die telemedizinische Konsultation diskutiert, die beide zusätzliche Möglichkeiten zur Versorgung der Brandenburgischen Bevölkerung bieten.  

Quelle: aerzteblatt.de