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Salbutamol ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Beta-2-Sympathomimetika und wird als Bronchospasmolytikum bei Asthma bronchiale und COPD eingesetzt, denn es entspannt die glatte Muskulatur der Bronchien. Forscher der Lancaster University fanden jetzt heraus, dass das Asthma-Medikament aber eventuell auch für sekundäre medizinische Zwecke eingesetzt werden könnte. Mit Hilfe von neuartigen Screening-Ansätzen und analytischen Techniken stellte sich nämlich heraus, dass Salbutamol ein Wirkstoff von vier potenziellen Wirkstoffen ist, mit dem man die Alzheimer-Demenz im Frühstadium behandeln könnte, was zur Heilung der Erkrankung oder aber zur Verlangsamung beitragen könnte. Die Forschungen der Wissenschaftler befinden sich noch im Anfangsstadium, aber im Reagenzglas zeigte Salbutamol, dass der Wirkstoff, der bereits umfangreichen Sicherheitsprüfungen standgehalten hat, Potenzial hat, Alzheimer erfolgreich zu behandeln. Salbutamol führt demnach zu einer drastischen Reduktion der Dichte von faserigen Tau-Strukturen, die man für das Auftreten der Erkrankung verantwortlich macht, nachdem andere wissenschaftliche Untersuchungen zur Bildung von Amyloid-Plaques nicht zielführend waren. Untersucht wurden 80 existierende chemische Verbindungen und Medikamente, die die Bildung von Tau-Fibrillen, ähnlich wie Adrenalin dies kann, verhindern können. Die Wirksamkeit von Adrenalin ist zwar nachweisbar und wissenschaftlich bestätigt, der Wirkstoff ist in der Praxis jedoch nicht verwendbar, da er zu schnell abgebaut wird. Die Suche nach chemisch ähnlichen Wirkstoffen führte die Wissenschaftler letztendlich zu vier Verbliebenen, zu denen Salbutamol, aber auch Etamivan, Fenoterol und Dobutamin gehörten. In den aktuellen Studien bewies Salbutamol aber die größte Wirksamkeit, auch weil der lang bewährte Asthma-Wirkstoff leicht aufgenommen werden kann, im Gehirn absorbiert wird und keinem schnellem Abbau unterliegt, das heißt, dass die Metabolisierung langsam verläuft und der Wirkstoff lange im Körper verweilt. Salbutamol wird in klinischen Studien jedoch erst noch beweisen müssen, wie gut die Substanz auch bei der Behandlung der Alzheimer-Demenz wirkt, an der heute bereits weltweit 47 Millionen Menschen erkrankt sind und bis zum Jahr 2050 nach Schätzungen voraussichtlich 130 Millionen Menschen leiden werden. Veröffentlicht wurden erste positive Ergebnisse bereits in der Fachzeitschrift „ACS Chemical Neuroscience“. 

Quelle: www.heilpraxisnet.de