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Das Thema Brustkrebs und die damit verbundene Chemotherapie, auf die eventuell nach zusätzlicher Aussage durch sogenannte Genexpressions-Tests verzichtet werden kann, löst unter Experten und Patientinnen noch immer Diskussionen und Unsicherheit aus. Soeben hat die Deutsche Krebsgesellschaft neue Leitlinien für in der Onkologie tätigen Ärzte herausgegeben, auch für diese Tests, die in der Diagnose und Therapie gegen Brustkrebs eine zunehmend wichtigere Rolle einnehmen. Dabei soll allen klar sein, dass dieser Test nur eine Entscheidungshilfe unter vielen anderen klinischen Parametern ist. Selbst Experten streiten um die Wichtigkeit dieser Tests. Während Gynäkologen, Onkologen und Hersteller der Genexpressions-Tests klar Befürworter sind, ist das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), dessen Gutachten dem Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) in Berlin als Grundlage zur Erstattung durch die gesetzlichen Krankenkassen dient, eher skeptisch. Der Mehrwert dieser Tests wird vom IQWiG angezweifelt. Bei 20.000 von 75.000 Brustkrebs-Patientinnen, die jedes Jahr erkranken, ist nicht ganz klar, ob eine Chemotherapie nach der Operation zum Einsatz kommen soll; die Entscheidung kann dieser Test jedoch zusätzlich treffen, so die Meinung der Experten, die sich aber in einem Punkt alle sicher sind, dass ein großer Forschungsbedarf und eine klinische Validierung dieser Gentests über einen langen Zeitraum von zehn bis 15 Jahren unabdingbar sind. Dieses wird auch in den sogenannten S3-Leitlinien betont. Diese Leitlinien sagen aus, ob ein Test für Patientinnen sinnvoll ist, bei denen eine sichere klinische Entscheidung über das weitere Vorgehen nach der Berücksichtigung aller anderen standardmäßig genutzten Parameter und Marker unmöglich ist. Der G-BA wird in diesem Jahr über den genauen Einsatz und die Kostenübernahme dieses Gentests verschiedener Hersteller entscheiden.

Quelle: Deutsche Gesundheitsnachrichten