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Eine Studie des Instituts für Mikrodaten-Analyse hat herausgefunden, dass die Einführung einer Bürgerversicherung, welche die Pro-Kopf-Ausgaben von gesetzlicher und privater Krankenversicherung vereinheitlicht, zu einer Beitragserhöhung für gesetzlich Versicherte führen wird. Der durchschnittliche Beitragssatz, der zu Zeit bei 15,7 Prozent liegt, würde dann in der GKV bei 17,2 Prozent liegen. Die PKV-Versicherten allerdings würden bei Einführung der Bürgerversicherung profitieren, unter der Voraussetzung, dass das Gesundheitssystem nach besagter Umstellung nicht schlechter dastehen wird als heute. Auch die Privatversicherer würden von der Einführung der Bürgerversicherung einen Vorteil haben. Durch Altersrückstellungen von 210 Mrd. Euro zur unternehmensinternen Verwendung würde die PKV laut Institutsleiter Thomas Drabinski einen unverhofften Gewinn einfahren. Die Studie „Budget impact Bürgerversicherung“ kommt weiterhin zu dem Ergebnis, dass eine nicht ausgabenbudgetneutrale Bürgerversicherung die PKV zusätzlich entlastet. Verlierer wären dann Teile der medizinischen Infrastruktur, weil durch eine Verdreifachung des Bundeszuschusses dem Gesundheitssystem weniger Finanzmittel zur Verfügung stehen würden. Die Folgen wären beispielsweise eine Senkung der Preise für Arzneimittel und medizinische Produkte und ein Abbau von Krankenhäusern, Arztpraxen und Apotheken.

Quelle: Ärzteblatt