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Der soeben in Berlin vorgestellte „Care-Klima-Index 2019“, der vom Deutschen Pflegetag in Auftrag gegeben wurde, analysiert jedes Jahr erneut die Stimmung in der Pflegebranche und vergleicht die Daten mit den vergangenen Jahren. Demnach ist die Stimmung in der Branche mit 97,3 als Gesamtwert zwar besser als noch 2018 (95,3), aber schlechter als 2017 mit einem Referenzwert von 100. Befragt wurden für den Index alle Akteure der Pflegebranche; 1.536 Angehörige von Pflegebedürftigen und Pflegebedürftige selbst, aber auch Pflegekräfte, Ärzte, Apotheker und Vertreter aus Industrie, Kassen sowie Kommunen wurden befragt. 56 Prozent halten danach die Arbeitsbedingungen für schlechter als noch im Jahr 2017 mit 51 Prozent. Die Arbeitsbelastungen, so die Analyse der Befragung, seien zu hoch. 37 Prozent der befragten Pflegekräfte sind der Meinung, dass sich der Pflegealltag durch Reformen des Gesetzgebers 2019 verschlechtert hat. Einen zu geringen Stellenwert im politischen Handeln monieren viele Pflegekräfte. Auch glauben viele Befragte des Indexes an eine nicht ausreichende Patientensicherheit und wünschen sich eine Ausweitung der Leistungen der Pflegeversicherung. Kordula Schulz-Asche, Sprecherin der Grünen für das Ressort Alten- und Pflegepolitik, springt den Pflegekräften und Menschen, die in die Pflege involviert sind, zur Seite, denn auch sie glaubt, dass die „Turbo-Politik“ des Bundesgesundheitsministers das Klima in der Branche noch anheizen wird. Die gesetzlichen Regelungen würden die Ursache für die Verschlechterung im Pflegealltag sein. Sie wünscht auch eine Steigerung der Attraktivität des Pflegeberufs und eine Erhöhung der Finanzausstattung in der Pflegebranche.  

Quelle: Ärzteblatt