Seite wählen

Der Deutsche Caritasverband hat laut einer Erhebung unter 282 bundesweit verstreuten stationären Pflegeeinrichtungen herausgefunden, dass immer mehr Pflegebedürftige nicht in Pflegeheimen versorgt werden, weil sie möglichst lange in ihren eigenen vier Wänden verbleiben möchten.  

Gründe hierfür sind demnach neben dem Wunsch der Fürsorge zuhause, vor allem hohe Eigenanteile, Angst vor Aufzehrung von gespartem Geld und lange Wartelisten in Heimen, die sich durch den Personalmangel noch stärker negativ auf die Versorgung der Babyboomer-Generation auswirken werden.  

Seit 2019 verbringen Pflegebedürftige demnach statt 28 Monate im Durchschnitt nur noch 25 Monate in stationären Pflegeeinrichtungen. 30 Prozent der Betroffenen sterben sogar im ersten Jahr in der stationären Altenpflege, während immer mehr Pflegeheime ein Überleben jenseits von drei Jahren verneinen. Viele Pflegebedürftige leiden an Demenz oder ähnlichen Erkrankungen.  

Die Caritas-Präsidentin, Eva Maria Welskop-Deffaa, kritisiert die zunehmende Bürokratie bei weiter steigenden Personal- und Sachkosten sowie den eigentlichen Personalmangel.  

Sie fordert die Politik zum Handeln auf und damit auch mehr ambulante und teilstationäre Versorgungsangebote, damit Pflegekräfte aus dem Ausland und pflegende Angehörige nicht noch stärker in die Pflicht genommen werden.  

Quelle: aerzteblatt.de