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B. Braun hat zusammen mit einer Klinik aus Speyer den zweiten Platz beim Innovationspreis 2013 der Deutschen Gesellschaft für Care und Case Management (DGCC) für ihr gemeinsames Case Management-Projekt erhalten.

Das Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus Speyer, welches 2004 aus der Fusion des Krankenhauses der Evangelischen Diakonissenanstalt Speyer und des Stiftungskrankenhauses der Stadt Speyer hervorgegangen ist, überzeugte die Jury mit einem krankenhausbasierten und sektorenübergreifenden Case Management (CM) bei Patienten mit Diabetischem Fußsyndrom (DFS). Im Rahmen des von B. Braun unterstützten und mit einer Studie begleiteten Projektes steuern Case Manager die Versorgung der multimorbiden Patienten im Krankenhaus und die Nachversorgung bis hin in den häuslichen Bereich.

Dass dieses CM den Heilungsverlauf der Patienten positiv beeinflusst, verdeutlichte das CM-Team bestehend aus Prof. Gerhard Rümenapf, Sandra Geiger, Alevtina Bleile, Norbert Wilhelm, Dr. Johannes Georg Böttrich und Dr. Norbert Nagel anhand einer retrospektiven Kohorten-Pilotstudie, in der insgesamt 566 amputationsbedrohte Diabetiker mit neuro-ischämischem Fußsyndrom nach arterieller Revaskularisation hinsichtlich der stationären Wiedereinweisungen mit und ohne Case Management analysiert wurden. Das Ergebnis: Das Case Mangement konnte die Wiedereinweisungsrate und außerdem die Fallzusammenführungsrate signifikant senken. (16,3 Prozent in der historischen Kontrollgruppe und 9,8 Prozent in der CM-Gruppe)

Die 2005 gegründete DGCC fördert die Verbreitung und Entwicklung von Case-Management-Modellen und zeichnet seit 2011 jährlich Projekte aus, die sich um der Versorgung von Menschen verdient gemacht bzw. die Versorgungsqualität gesteigert haben. Kriterien sind dabei u.a. sowohl der praktische Umsetzungsgrad, wie auch eine wissenschaftliche Aufarbeitung der Case-Management-Projekte.

Kommentar: Re-Einweisungen, Versorgungsbrüche, fehlende berufsübergreifende Absprachen können negative Auswirkungen eines unkoordinierten Entlassungsmanagements sein. Case Management versucht vor diesem Hintergrund als Steuerinstrument Versorgungsbrüche zu vermeiden und die individuellen Bedürfnisse der Patienten zu berücksichtigen. Hierzu findet idealer Weise eine individuelle und bedarfsgerechte Fallbegleitung statt, die von speziell geschulten Personen (mit CM Weiterbildung) durchgeführt wird, wobei die diagnostischen und therapeutischen Entscheidungen beim Arzt verbleiben.

Die Betreuung von chronischen Kranken bleibt jedoch weiterhin eine Kernkompetenz des Homecare und Sanitätsfachhandels, die aber immer noch finanziell in der Erstattung des Produktpreises verschwindet und nicht genügend Wertschätzung erfährt. Wenn die Industrie – wie in diesem Fall B. Braun –  das Case Management begleitet, kann dies eine willkommene Anschubfinanzierung für die in der Versorgungskette Beteiligten darstellen, dürfte aber auch immer in dem Interesse geschehen, den Einsatz der eigenen Produkte zu sichern.

Das diabetische Fußsyndrom stellt eine der am meisten gefürchteten Folgeerkrankungen des Diabetes mellitus dar. DFS führt jährlich in Deutschland zu über 30.000 Amputationen und ist damit Anlass zu zwei Drittel aller Amputationen. 

[ilink url=“http://www.bbraun.de/cps/rde/xchg/bbraun-de/hs.xsl/news_19271.html“] Link zur Quelle (B.Braun)[/ilink]