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Etwa zehn Tage nach der Verkündung der gescheiterten Übernahme hat es der US-Pharmagroßhändler McKesson nun in einem erneuten Versuch doch geschafft sich die nötigen Celesio-Anteile für einen Zusammenschluss zu sichern. Durch die neu verhandelten Verträge mit dem Celsio-Mehrheitsaktionär Haniel und dem amerikanischen Hedgefonds Elliott kam McKesseon im zweiten Anlauf auf mehr als die benötigten 75 Prozent der Celesio-Anteile inklusive Wandelanleihen. Für die restlichen Anteile der übrigen Aktionären will der Konzern aus San Francisco 23,50 Euro je Aktie bieten.

Im ersten Übernahmeversuch hatte McKesson nur 72,33 Prozent der Celesio-Anteile einheimsen können und damit nicht die erforderliche Anteilschelle von 75 Prozent erreicht (wir berichteten). Von einem erneuten möglichen Scheitern des Deals ist nicht auszugehen, denn McKesson will einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit Celesio abschließen.

KommentarNach einer langen Zitterpartie können alle Beteiligten nun zufrieden aufatmen, denn es stand viel auf dem Spiel. Für den amerikanischen Hedgefonds Elliott, der nach früheren Angaben mit rund 800 Mio. Euro bei Celesio engagiert war, hätte das Scheitern einen empfindlichen Verlust bedeutet. Der Mischkonzern Haniel wiederum kann sich mit dem Verkauf seiner Beteiligung entschulden und gewinnt so mehr Spielraum, um in neue Geschäftsfelder vorzudringen. Zuletzt war der Familienkonzern mit 1,6 Mrd. Euro verschuldet. Für den Celesio-Konzern, der zuletzt massiv unter dem Rabattwettbewerb in Deutschland gelitten hatte, liegen die Vorteile auf der Hand. Im Zusammenschluss werden McKesson und Celesio mit etwa 81.500 Mitarbeitern weltweit und einem Jahresumsatz von mehr als 111 Mrd. Euro aller Voraussicht nach zu einem der größten Pharmagroßhändler weltweit aufgestiegen. 

[ilink url=“http://de.reuters.com/article/topNews/idDEBEEA0N01B20140124″]Link zur Quelle (de.reuters.com)[/ilink]