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Die gematik kämpft derzeit mit Störungen im Betriebsablauf von Apotheken, aber auch von Arztpraxen, weil die medisign GmbH, Anbieter von Sicherheitssystemen, Störungen und Probleme meldet. Bis zum 27. Februar dieses Jahres lag die Wochenrate an eingelösten E-Rezepten bei durchschnittlich zehn Millionen und insgesamt 100 Millionen elektronischen Verordnungen seit dem 1. Januar 2024. Der Start ist laut COO der gematik, Björn Kalweit, gut verlaufen, bis Ende Februar „Betriebsinstabilitäten“ auftraten. Dadurch ist der Versorgungsalltag, vor allem in Apotheken, beeinträchtigt, was man an rückläufigen Zahlen von E-Rezepten – um fünf Prozent – erkennt.  

Apotheken müssen immer wieder mit gematik-Störungen, insbesondere in der Zeit zwischen 8 und 9 Uhr umgehen, weil nur Medikamente abgegeben werden dürfen, wenn ein Rezept vorliegt. Deshalb müssen Apothekenangestellte wie Pharmazeut Uwe Hansmann, der bereits in Rente ist und als „Springer“ in verschiedenen Apotheken unterwegs ist, mit streikender Technik umgehen. Hansmann kritisiert das deutsche Gesundheitswesen und den Bundesgesundheitsminister und glaubt, dass das deutsche System bald mit dem Britischen gleichzusetzen ist, weil sich seit zwanzig Jahren nicht viel geändert hat und „falsch abgebogen wurde“.  

Apotheken müssen laut Hansmann jeden zweiten Tag mit Störungen zurechtkommen und PatientInnen zur Arztpraxis zurückschicken, um ein Papierrezept zu holen. Das sei vor allem für ältere Menschen inakzeptabel, deshalb hat der Vetretungsapotheker Karl Lauterbach einen Screenshot von der Störung, die betriebssystemunabhängig ist, geschickt und dem Bundesgesundheitsminister berichtet, dass überall nur noch Chaos herrscht und Mehrarbeit durch Nachbearbeitungszeiten. Er fordert darin auch die Gesundheitspolitik auf, diesen „Irrsinn“ zu beenden.  

Quelle: apotheke-adhoc.de