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Das Biopharma-Unternehmen Rheacell GmbH & Co. KG mit Sitz in Heidelberg hat auf dem Deutschen Wundkongress den von der Initiative Chronische Wunden, kurz ICW, gestifteten Deutschen Wundpreis erhalten. Bereits seit 2005 in der Stammzellen-Forschung aktiv, hat das Unternehmen gerade erst einen neuen, innovativen Therapieansatz entwickelt. Im Bereich der Wundversorgung von chronisch-venösen Wunden (Venenschwäche), beispielsweise beim diabetischen Fußulkus oder beim chronisch-venösen Beinulkus (CVU) ist der Durchbruch in der Behandlung gelungen. 

In der Kategorie „Praxis“ wurde dem Unternehmen mit Dr. Christoph Gauss als Mitgründer, Mediziner und Geschäftsführer der 1.000 Euro dotierte Preis übergeben, der dafürsteht, dass 80.000 Wund-PatientInnen allein in Deutschland eine weitere Therapiemöglichkeit haben, wenn die herkömmliche Behandlung der nicht heilen wollenden Wunde nicht anspricht.  

Die stammzellbasierten Behandlungsmethoden sind überdies auch für Menschen mit anderen entzündlichen, degenerativen Erkrankungen gedacht.  

Wenn Komplikationen im Wundheilungsverlauf auftreten, kann in der klinischen Anwendung die mesenchymale Stammzelltherapie zum Einsatz kommen, erklären die Forscher, Entwickler und Produzenten des multipotenten Stammzelltherapeutikums, das aus Knochen, Knorpel und Fettgewebe gewonnen werden kann. Im Bereich der Wundversorgung kommen allerdings bestimmte mesenchymale Stammzellen (MSCs) zum Tragen, die eine Untergruppe bilden. Die ABCB5-positiven Stammzellen haben einen entzündungshemmenden Effekt und unterstützen deshalb den Selbstheilungsprozess bei langwierigen Wunden. Die Wund-PatientInnen profitieren dadurch vor allem von mehr Lebensqualität, weil keine nässenden, offenen Wunden mehr vorliegen. Sie sind schmerzfrei und können so ihren Alltag besser bewältigen. Außerdem werden Infektionen (Sepsis) und Amputationen vermieden.  

2021 wurde das erste Produkt von Rheacell nach einem Genehmigungsverfahren im Markt eingeführt und fungiert seitdem als neue Therapieoption bei chronisch-venösen Wunden.  

Quelle: presseportal.de