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Auf der wichtigsten Fachmesse für Gesundheits-IT, der ConhIT, vom 17. bis 19. April 2018 in Berlin wurden wichtige Komponenten für den Markt der Telematikinfrastruktur (TI) vorgestellt. Derzeit sind in Deutschland 15.000 Arztpraxen an das Gesundheitsnetzwerk angeschlossen, über das medizinische Daten ausgetauscht werden. Solch ein Austausch der Arztpraxen führt im Markt zwangsläufig zu Wettbewerb. Im Moment hat die Betriebsgesellschaft gematik aber nur ein einziges Gerät, den sogenannten Konnektor „Kocobox Med Plus“ einer Compugroup-Medical-Tochter zugelassen, mit dem als zentrales Gerät ein sicherer Anschluss der Arztpraxen an das Gesundheitsnetzwerk möglich ist. Ab Mai etwa könnte jedoch ein weiterer Konnektor für TI-Anschlüsse der Deutschen Telekom dazukommen. Dann gäbe es mehr Komponentenvielfalt. Auch ein österreichischer Anbieter und ein Gerät von Arvato/Secunet sind Mitte des Jahres voraussichtlich am Start. Die Telekom bietet neben dem Konnektor von T-Systems auch andere Technikkomponenten an; sie wartet auf die Zulassung dieser. Neu dabei sind dann ein sogenannter Intermediär, der die Kommunikation zwischen Konnektor  und Kartenlesegerät mit dem Fachdienst Versichertenstammdatenmanagement der Kassen regelt sowie der VPN-Zugangsdienst, der die Verschlüsselung der Verbindung in der TI übernimmt. Neben der Bundesdruckerei als Anbieter des elektronischen Praxisausweises (SMC-B) wird auch die Deutsche Telekom Zweitanbieter dieses Ausweises. Eine Zulassung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung folgt in Kürze. Auf der ConhIT wurde zudem das Starterpaket „Medical Access Port Bundle“ vorgestellt, das neben den oben erwähnten Komponenten Servicedienste der Telekom, die Konfiguration der Geräte und die Einweisung des Personals in Praxen anbietet. Auf einer gesonderten Informationsveranstaltung der Messe wurde auch das bisherige Ergebnis der Anbindung an die TI in Berlin und Brandenburg präsentiert. Vertreter beider Kassenärztlicher Vereinigungen berichteten über Ausgaben und Finanzierung der TI und über die allgemeine Entwicklung der TI in diesen Bundesländern.

Quelle: Ärzteblatt