Seite wählen

Der Vergleich der bundesweit verordneten Tagesdosen (DDD) durch die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) aus den Jahren 2019 und 2020 zeigt, dass bestimmte ärztliche Fachgruppen in der Corona-Krise Verlierer sind. Die GKV hat zur Auswertung des Jahresverläufe die DDD nach Fachgruppen mit dem Bruttoumsatz und den prozentualen Änderungen in Beziehung gesetzt.

Demnach ist der Jahresverlauf 2020 starken Schwankungen im Verordnungsprozess unterlegen, das heißt, dass es Monate gibt, in denen viele Arzneimittel verschrieben wurden und in anderen weniger bis wenig. Der Spitzenmonat im Jahr 2020 war der März als umsatzstärkster Monat bei den Medikamentenverordnungen.  

Allerdings ist die Entwicklung auch fachgruppenspezifisch zu beurteilen. Während Psychiater mit einem Plus von 13 Prozent des Bruttoumsatzes zu den absoluten Spitzenreitern gehörten – Neurologen und Gastroenterologen liegen mit 7,7 Prozent beziehungsweise 6,9 Prozent an zweiter und dritter Stelle – hatten Kinderärzte mit einem Minus von 6,2 Prozent und HNO-Ärzte mit einem Minus von 3,3 Prozent Einbrüche bei den bundesweit verordneten Tagesdosen zu verzeichnen.  

Die GKV kann durch den Vergleich der DDD, 2019 versus 2020, nur mutmaßen, dass der Rückgang den Kontaktbeschränkungen geschuldet ist. Somit ist auch das Infektionsgeschehen in Deutschland rückläufig gewesen. Zudem hätten auch weniger Versicherte eine Konsultation beim Arzt vor Ort in Anspruch genommen.  

Der sprunghafte Anstieg der Verordnungen der Psychiater lässt sich vielleicht am besten auch mit Virus-Eindämmungsmaßnahmen erklären, denn N3-Packungsgrößen sind in dieser Zeit am meisten verordnet worden. Die Patienten wollten vermutlich auf Nummer sicher gehen und haben Hamsterkäufe betrieben.   

Quelle: www.gkv-90prozent.de