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Die Messung des Glukosewertes im Blut, umgangssprachlich Blutzucker, ist die Basis der Diabetestherapie. Eine regelmäßige Messung und die darauf basierende, optimale Einstellung der Insulin- oder Tablettendosen helfen, Folgekrankheiten zu verhindern. Dafür muss oft mehrmals täglich mittels einer kleinen Lanzette, Teststreifen und dem eigentlichen Messgerät, der Wert aus einem kleinen Bluttropfen bestimmt werden. Dies tut zwar nicht weh, ist aber unangenehm. Eine neue Methode zur Glukosebestimmung könnte jetzt das Pieksen unnötig machen.

Mit dem neuen System LibreFreestyle des Herstellers Abbott erfolgt die Glukosemessung nicht-invasiv durch einen Sensor, der am Körper getragen wird. Dieser erfasst die Glukosewerte, so dass eine routinemäßige Blutzuckermessung mittels Lanzette in der Regel überflüssig ist. Die Werte werden mit Hilfe eines Lesegerätes, das durch den Patienten in die Nähe des Sensors gebracht wird, übertragen und auf einem Display angezeigt. Unter anderem besteht die Möglichkeit, den Glukoseverlauf, beispielsweise in einem 24-Stunden-Rhythmus, auswerten zu lassen. Die DAK Gesundheit hat inzwischen als eine der ersten Krankenkassen rund 1.000 Diabetes-Patienten mit den neuen Messgeräten ausgestattet, um das neuartige Verfahren zu testen. Erweist es sich als erfolgreich, könnte es schon bald Teil der Regelversorgung werden.

Die Auswahl der Testpatienten erfolgte abhängig vom Schweregrad der Erkrankung. Dass nur so wenig Erkrankte das neue Verfahren ausprobieren dürfen, liegt nicht an einer mangelnden Bereitschaft der Kasse sondern an der begrenzten Anzahl an Lesegeräten, die bisher verfügbar sind. Abbott selbst untersucht in zwei Studien momentan den Zusatznutzen der neuen Messtechnik. Ob die Krankenkassen damit langfristig Einsparungen erzielen können, bleibt abzuwarten. Lesegerät und Sensor sollen je 60 Euro kosten, der Sensor muss alle zwei Wochen erneuert werden.

 Kommentar:  Die fortlaufende Messung des Glukosewerts bietet zahlreiche Vorteile. Der Einblick in etwaige Schwankungen, die insbesondere nachts gefährlich werden können, und die Speicherung der Werte ermöglicht Patienten und Ärzten, Auswirkungen der Lebensgewohnheiten auf den Glukosewert besser einschätzen zu können. Die DAK erhofft sich darüber hinaus einen Rücklauf der bisher immer wieder nötigen Krankenhauseinweisungen bei gefährlichen Abweichungen des Glukosespiegels.

[ilink url=“http://www.dak.de/dak/bundesweite_themen/Diabetes-Sensor-1571166.html“] Link zur Quelle (DAK Gesundheit)[/ilink]