Seite wählen

Die DAK-Gesundheit hat ein neues Präventionskonzept zur Eindämmung zunehmender Diabeteserkrankungen vorgeschlagen. Mit einer besonderen Früherkennung von Prädiabetes könnten laut DAK jährlich rund 167.000 ihrer Versicherten profitieren. Gemäß dem Konzept würden Patienten mit auffälligen Blutzuckerwerten und stark erhöhtem Risiko für Diabetes vom Hausarzt ein Versorgungsangebot erhalten, welches neben möglichen Medikamenten vor allem aus Lebensstil verändernden Maßnahmen – Ernährungsberatung und Bewegungsförderung – besteht.

Hintergrund und Basis des Konzepts ist eine Studie des IGES-Instituts aus Berlin im Rahmen des Versorgungsreports 2018, in der im Auftrag der DAK Auswirkungen gezielter Strategien auf die Gesundheit der Risikogruppe untersucht wurden. Demnach könne ein frühzeitiges Eingreifen langfristig sowohl neue Diabeteserkrankungen als auch viele Folgeschäden verhindern. Die Rede ist von 11.000 Schlaganfällen, 31.000 Niereninsuffizienzen, 29.000 diabetischen Fußsyndromen, 15.000 diabetesbedingten Augenerkrankungen sowie 39.000 ischämischen Herzerkrankungen, die abwendbar seien. Frühzeitiges Eingreifen meint in diesem Zusammenhang, dass die Diagnose Diabetes noch nicht gestellt wurde, es aber bereits mehrere Anzeichen dafür gibt.

Gemäß dem Vorstandsvorsitzenden der DAK-Gesundheit, Andreas Storm, zeige die Studie eindeutig, dass eine Nationale Diabetesstrategie wichtig sei, um die Ausbreitung einzudämmen. Bei einer rechtzeitigen Intervention ließe sich Typ 2-Diabetes sogar heilen. Insgesamt würde das Präventionskonzept ca. 200 Millionen Euro im Jahr kosten, wobei die Einsparungen um ein Vielfaches größer seien. Das Gesundheitssystem würde effizienter und leistungsfähiger.

Ärzteblatt