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Laut einer für die DAK durchgeführten Umfrage von forsa, wäre lediglich jeder Dritte bereit, Angehörige selbst zu Hause zu pflegen. Als Gründe gegen die Pflege in der Familie werden zum einen der Beruf aber auch die eigene private Situation genannt. Zudem lehnt fast ein Viertel die Pflege von Angehörigen prinzipiell ab. Die DAK merkt dazu an, dass viele die Sorge haben, dass die Pflege sie überfordern könne.

17 Prozent der Befragten würden einen Platz im Pflegeheim auswählen, 43 Prozent sich nach anderen Lösungen, wie beispielsweise die Möglichkeit einer häuslichen Pflegekraft, erkundigen. Die Umfrage macht zudem deutlich, dass die Bereitschaft der Pflege sowohl vom Alter und Geschlecht als auch von Region und Bildungsstand abhängig ist. Demnach gaben Ostdeutsche, Frauen, ältere Befragte ab 50 Jahren sowie Personen mit Hauptschulabschluss häufiger als die anderen Befragtengruppen an, dass sie einen Angehörigen, der zum Pflegefall würde, selbst zu Hause pflegen würden. Sind es bei den über 50-jährigen 40 Prozent, die bereit wären, Angehörige zu pflegen, sind es bei den unter 30-jährigen hingegen nur 16 Prozent. Zudem sind 34 Prozent der Frauen dazu bereit, Pflege zu leisten, jedoch lediglich 34 Prozent der Männer. Die Bereitschaft einen Platz in einem Pflegeheim zu organisieren, ist bei den Männern sowie Befragten unter 50 Jahren häufiger vorhanden. Eine andere Lösung wie z.B. eine Pflegekraft, die täglich ins Haus kommt, würden Westdeutsche, Befragte unter 50 Jahren sowie Personen mit einem höheren Bildungsabschluss bevorzugen.

Kommentar: Auch die Ergebnisse einer Umfrage der TK, die im vergangenen September durchgeführt wurde und dabei ausschließlich bereits pflegende Angehörige berücksichtigte, konnten verdeutlichen, dass sowohl die Bereitschaft als auch die Möglichkeit, Angehörige zuhause zu pflegen, sinkt. Ab diesem Jahr treten neue Regelungen wie die zweijährige Familienpflegezeit sowie eine bezahlte Auszeit von 10 Tagen in Kraft. Diese Regelungen sollen Arbeitnehmern die Pflege eines schwer kranken Angehörigen erleichtern. Laut den Ergebnissen der Umfrage der DAK ist die Bereitschaft der Pflege von Angehörigen jedoch sehr gering. Das Ergebnis der Umfrage könnte einerseits so gedeutet werden, dass trotz politischer Bemühungen die Bereitschaft fehlt bzw. diese Bemühungen nicht ausreichen. Es liegt aber auch Nahe, dass diese Möglichkeiten der Unterstützung dem Arbeitnehmer nicht bewusst sind bzw. nicht ausreichend kommuniziert werden.

[ilink url=“http://www.dak.de/dak/bundesweite_themen/Bereitschaft_zu_haeuslicher_Pflege_gering-1536674.html“] Link zur Quelle (DAK)[/ilink]