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Wissenschaftler des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen Dresden, kurz NCT/UCC (Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden) und des Else Kröner Fresenius Zentrums (EKFZ), darunter Prof. Jürgen Weitz und Dr. Fiona Kolbinger, haben ein computerbasiertes und KI-gestütztes Assistenzsystem entwickelt, das Darmkrebs-Operationen begleiten soll.  

Jedes Jahr werden in Deutschland allein 58.000 Darmkrebs-Operationen ausgeführt. Um präziser und unter bestimmten Qualitätsstandards arbeiten zu können, kommt das Assistenzsystem zum Einsatz, das bei der vollständigen Tumorentfernung eine wertvolle Unterstützungsfunktion hat. Noch ist das Gerät, eingesetzt zur Risiko-Minimierung und zur vollständigen Heilung, in der Testphase. Bereits im nächsten Jahr könnte es auch Komplikationen nach einer Operation eines Tumors auf ein Minimum reduzieren.  

Das Assistenzsystem in der Tumorchirurgie des Darms arbeitet hochpräzise. Dadurch werden nicht nur Komplikationen vermindert, sondern auch kleinere Bauchschnitte erzielt, was so den Wundheilungsprozess durch kürzere Liegezeiten verbessern kann.

Die OP-Navigation mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) ist die perfekte Methode unter Einhaltung aller Qualitätsstandards, weil der Assistent situationsbezogen arbeitet. Allerdings bilden die Methode und der erfahrene Chirurg eine Einheit, ohne dessen Expertise die Darmkrebs-Operation auch nicht gelingt. Das Instrument übernimmt allerdings das Halten und Bewegen in kleinen Schritten und übersetzt so größere Handbewegungen, ohne Zittern der Hand des Operateurs. Der Assistent blendet danach Kamerabilder aus dem Bauchraum des Patienten ein, die unter anderem die Lage der Nerven und die ideale Schnittführung markieren.  

Das System lernt mit Hilfe von KI durch Video-Aufnahmen der Operationen und bildet durch ein künstliches neuronales Netz einen Algorithmus aus. Die Markierungen werden während der Operation mit einem Laparoskop (optische Spiegelung) aufgenommen. Alle effizienten Daten werden während den über Stunden dauernden Operationen gesammelt und dann analysiert sowie ausgewertet.  

Eine abschließende Studie untersucht auch die Probleme mit Kontinenz und Potenz der Betroffenen im Anschluss an das Verfahren, das dann 2022 real bei chirurgischen Eingriffen zum Einsatz kommt und weiterhin durch Studien begleitet wird.  

Quelle: www.kma-online.de