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Der vierte Mehrkostenbericht des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) hat die Erkenntnis gebracht, dass 80 Prozent der gesetzlich versicherten Mitglieder ohne eine freiwillige Zuzahlung in der Hilfsmittelversorgung auskommen. Nur bei 20 Prozent aller Hilfsmittel zahlen PatientInnen aus eigener Tasche auf.  

Die Fakten und die Analyse des Berichtes: 97 Prozent aller analysierten Daten der GKV aus dem Jahr 2021 ergeben 29 Millionen Hilfsmittelversorgungen in Summe, die 10 Milliarden Euro gekostet haben. Davon sind etwa 20 Prozent, also 6,1 Millionen Versorgungen mit freiwilligen Zuzahlungen versehen, die 826 Millionen Mehrkosten für gesetzlich Versicherte verursacht haben. Betroffene, die bei Hilfsmitteln nicht zugezahlt haben, wurden trotzdem mit qualitativ hochwertigen Produkten versorgt, die die Solidargemeinschaft trägt. Mehrkosten entstehen durch Komfortleistungen, die von den medizinisch notwenigen Hilfsmitteln abzugrenzen sind. Bei Kompressionsstrümpfen, die als Beispiel von der Krankenkasse bezahlt werden, werden nur Zusatzausstattungen wie Spitzenränder oder trendige Farbvarianten nicht bezahlt, sodass Leistungserbringer hier private Zuzahlungen verlangen.  

Die jährlichen Kosten für Zusatzleistungen bei Hilfsmitteln liegen durchschnittlich bei 135,7 Euro, wobei Hörhilfen den Durchschnittswert mit 1.339,2 Euro Zuzahlungen in die Höhe treiben. Auf der anderen Seite werden die niedrigsten Zuzahlungen bei Inhalations- und Atemtherapiegeräten verursacht, die im Durchschnitt nur etwa über 30 Euro mehr kosten.  

Die Leistungserbringer sind gesetzlich dazu verpflichtet über Mehrkosten aufzuklären und die Vorzüge und Nachteile der teureren Produkte zu erklären, sodass die Patientin/der Patient frei und eigenständig wählen kann, ob sie/er zuzahlt oder eben nicht.  

Quelle: gesundheitsprofi.de