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Einer 2020 veröffentlichten Studie von Deloitte zufolge, ist das Krankenhaus-Entlassmanagement in der Organisation zu ineffizient. Die Abläufe müssten effizienter digitalisiert und zentralkoordiniert werden, was mit Hilfe einer optimierten Digital-Infrastruktur erreicht werden könnte. Aus Patientensicht gibt es bei der Entlassung aus dem Krankenhaus vier Schritte, die besser aufeinander abgestimmt werden müssen. Der Patient muss zum Entlassmanagement im Krankenhaus seine Einwilligung erteilen, erst dann setzt die Begutachtung der Situation mit Bedarfsermittlung und der Analyse von verschreibungspflichtigen Nachsorge-Leistungen ein. Der Entlassplan vor der eigentlichen Entlassung erfolgt als letzter Schritt und überprüft den Versorgungsbedarf und die dazu erforderlichen Maßnahmen. Im Anschluss daran übernehmen andere Leistungserbringer, die genau definiert werden müssen, die weitere Versorgung.  

Allerdings wird hier schon die Komplexität durch die vielen Akteure und Schnittstellen sichtbar. Auch findet wenig Vereinfachung und Beschleunigung statt, stattdessen werden behandelnde Ärzte im Krankenhaus mit zu viel Bürokratie und Aufwand im Entlassmanagement von ihren eigentlichen Aufgaben abgelenkt. Vielfach bieten sogenannte Case Manager Unterstützung an. Doch führt die Komplexität und der Kommunikationsprozess der interprofessionellen Zusammenarbeit aller Akteure wie Klinikärzte, niedergelassene Ärzte, Patienten und Angehörige sowie andere ambulante Leistungserbringer zu Problemen, erklärt Deloitte in der Analyse.  

So werden des Weiteren beispielsweise Daten viel zu spät in das Krankenhaus-Informations-System, kurz KIS, vor der Entlassung übertragen. Verzögerungen ergeben sich zudem durch fehlende Schnittstellen in der Datenverarbeitung. Das Resümee von Deloittte ist, dass eine schnelle und einfache Informationsweitergabe mit der Sicherheit von Datentransfers zu mehr Effizienz im Krankenhaus-Entlassmanagement führt. Die Vernetzung von Behandlern und Nachsorgern muss effizienter und konform sein. Dabei darf jedoch die Individualität von einzelnen Patienten nicht zu kurz kommen.  

Der Entlassprozess ist heutzutage zu stark pauschalisiert, was auch durch den Zeitdruck der Fachkräfte bedingt ist Digitalisierung und Schnittstellen-Management sind besonders wichtig, um Ineffizienz, Fehlerbehaftung, Generalisierung sowie Unsicherheiten zu vermeiden, gleichzeitig aber um eine Standardisierung von Abläufen zu gewährleisten, wie zum Beispiel die Erreichbarkeit und die Kommunikationsfähigkeit der interprofessionellen Teams und Akteure untereinander.  

Quelle: www.kma-online.de