Seite wählen

Nach einer aktuellen Studie von Deloitte, welche die stationäre Nachfrageentwicklung bis 2030 in regionaler, demografischer und disziplinärer Hinsicht prognostiziert, wird die Zahl der stationär behandelten Patienten von derzeit 19 Mio. jährlich auf bis 22 Mio. jährlich im Jahr 2030 steigen, allerdings bei kürzerer Verweildauer des einzelnen Patienten. Der derzeit bestehende Überhang an Krankenhausbetten wird sich bis 2025 zu einem Unterangebot an Krankenhausbetten umkehren, welches regional schon ab 2020 spürbar wäre. Besonders die Fachgebiete Neurologie, Augenheilkunde, Orthopädie, Urologie und Innere Medizin werden von dem Anstieg der Zahl der Patienten betroffen sein. Verantwortlich für den Anstieg der Fallzahlen in den Krankenhäusern ist die Gruppe der über 60 Jährigen, deren Anteil an der Gesamtfallzahl bis 2030 von derzeit 51 Prozent auf dann 61 Prozent steigen wird. Dies entspricht einem Anstieg der Fallzahl um 3,5 Mio. Fälle. Zwei Drittel der Krankenhausbetten werden danach von Patienten über 60 belegt sein.

Zwar ist die Krankenhausverweildauer schon im Jahr 2012 von 8,5 Tagen auf 7,6 Tage gesunken, die Klinikauslastung ist aber bedingt durch den Bettenabbau von 76,7 auf 80,7 Prozent gestiegen. Der Abbaubedarf von bundesweit sechs Prozent der Bettenkapazität steht damit einem zusätzlichen Bettenbedarf von vier Prozent der vorhandenen Kapazität im Jahr 2030 gegenüber.

Kommentar: Noch im April hatte sich Bundesgesundheitsminister Gröhe mit Nachdruck für einen weiteren zahlenmäßigen Abbau der Krankenhausbetten in Deutschland ausgesprochen. Ein Bettenleerstand sei wirtschaftlich nicht vertretbar. Angesichts dessen stellt sich im Zusammenhang mit der aktuellen Deloitte-Studie die Frage, ob kurzfristige Einsparungen vor dem Hintergrund der mittelfristigen Entwicklungen bei den Fallzahlen der Krankenhäuser sinnvoll sind. Auch auf branchenverbundene Unternehmen würde demnach ein Auf und Ab betreffend etwa Produktion, technische Weiterentwicklung und schließlich Absatz von Krankenhausbetten zukommen. Wir berichteten über aktuelle Entwicklungen bei Hill-Rom im Februar 2014.

[ilink url=“http://www.kma-online.de/nachrichten/namen___nachrichten/deloitte-studie-in-zukunft-mehr-stationaere-patienten-aber-kuerzere-verweildauer___id__33300___view.html“] Link zur Quelle (kma-online)[/ilink]