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Mehr als eine Mio. Menschen in Deutschland leiden an Demenz. Hauptrisikofaktor für eine Erkrankung ist dabei das Alter:  Nur in Ausnahmefällen tritt Alzheimer bei Menschen auf, die jünger als 60 Jahre sind, dafür beträgt der Anteil von Demenzkrankheiten bei Menschen über 90 Jahre bis zu 50 Prozent. Demografen fanden nun heraus, dass die relative Häufigkeit abnimmt – wenn auch nur in einer Altersgruppe. Als Entwarnung sollte diese Erkenntnis allerdings nicht missverstanden werden.

In Deutschland leben derzeit rund 1,4 Mio. Menschen mit Demenz – laut Forschern des Rostocker Zentrums zur Erforschung des Demografischen Wandels könnte sich diese Zahl innerhalb der kommenden 40 Jahre verdoppeln oder sogar verdreifachen. Eine besorgniserregende Diagnose. Da hilft es auch wenig, dass die Demografen herausgefunden haben, dass die relative Häufigkeit von Demenz sinkt. Dies ist nämlich erstens ausschließlich in der Gruppe von 75- bis 84-jährigen Frauen der Fall, zweitens steigt die absolute Zahl von Erkrankungen ungebremst.

Dass die absoluten Zahlen nicht sinken, sei auf die gestiegene Lebenserwartung sowie geburtenstarke Jahrgänge (Babyboomer) zurückzuführen. Sänke in allen Altersklassen beider Geschlechter die Prävalenz um ein Prozent pro Jahr, könnte damit die steigende Lebenserwartung allerdings ausgeglichen werden. Davon kann man aber leider nicht ausgehen: Die Zunahme sogenannter Zivilisationskrankheiten wie Adipositas und Diabetes wird vielmehr die Prävalenz in naher Zukunft in die Höhe treiben.

Die Forscher weisen darauf hin, dass es sich hierbei um die erste Studie handle, die für Deutschland Trends im Auftreten von Demenzerkrankungen untersucht. Es seien aber in anderen europäischen Ländern ähnliche Trends zu erkennen.

Kommentar: Demenz gehört zu den teuersten Erkrankungen im Gesundheitssystem. Größter Kostenfaktor ist hier die Pflege. In ihrer Studie kommen die Rostocker Forscher zu der Erkenntnis, dass die Behandlung durch einen Facharzt den körperlichen Abbau und damit die Pflegebedürftigkeit senken könne. Auch eine häufigere und frühere Gabe von Antidementiva könnte weitere Verbesserungen erzielen. Sie entkräfteten damit die häufig geäußerte Befürchtung, dass eine bessere medizinische Versorgung den Tod hinausschieben und damit den Bedarf an Pflegeleistungen erhöhen würden, was zu einer Kostenexplosion führen könnte.

[ilink url=“http://www.demografische-forschung.org/archiv/defo1504.pdf“] Link zur Quelle (Demografische Forschung aus erster Hand)[/ilink]

[ilink url=“https://summaryseven.de/product/versorgung-von-alzheimer-patienten-im-sanitaetsfachhandel/“] S7-Marktwissen: „Versorgung von Alzheimer-Patienten im Sanitätsfachhandel“[/ilink]