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Bedingt durch den demografischen Wandel der Gesellschaft Deutschlands wird es immer mehr Menschen geben, die an Demenz oder aber an leichten kognitiven Störungen (MCI) leiden. Für unsere Bevölkerung wird dies zu einem immer größer werdenden Problem, das fand das Zentralinstitut für kassenärztliche Versorgung (Zi) und das Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (ISAP) der Universität Leipzig, der dortigen Medizinischen Fakultät, in einer aktuellen Untersuchung heraus. Demnach ist die Herausforderung der Therapien bei Demenz und demenziellen Erkrankungen besonders groß, da medikamentöse Strategien wenig helfen. Es bleiben lediglich sekundäre Präventionen der medizinischen Versorgung, zu denen vor allem die frühzeitige Diagnose der Demenzerkrankung gehört. Denn je früher interveniert wird, desto mehr profitieren Patienten und Gesellschaft. Hausärzte und neuropsychatrische Ärzte müssen sehr aufmerksam sein und zielgerichtet Behandlungen einleiten, denn die Zahl der Patienten mit Demenz ist von 2009 bis 2016 um etwa 40 Prozent gestiegen (von etwa einer Million auf 1,4 Millionen Patienten). Bis 2030 prognostizieren Experten drei Millionen Fälle. Die Zahl der MCI-Fälle ist im gleichen Zeitraum explosionsartig angestiegen und zwar von 51.000 Patienten auf 167.000. Das ist ein Anstieg um 229 Prozent, der allerdings ärztlich dokumentiert ist. Die geschätzten Zahlen nicht behandelter Patienten liegen viel höher. Danach liegt die bevölkerungsbezogene Prävalenz (Häufigkeit einer Krankheit oder eines Symptoms zu einem bestimmten Zeitpunkt) zwischen geschätzten 1,5 und 3,7 Millionen Menschen, bei denen keine Diagnose und Dokumentation der Krankheit vorliegt. 

Quelle: Ärzteblatt