Die fortschreitende Alterung der Gesellschaft bietet für Unternehmen eine ideale Gelegenheit, Produkte und Dienstleistungen für Senioren zu entwickeln. Denn in 20 Jahren wird es in Deutschland mehr über 60-Jährige als unter 15-Jährige geben. Daher sollten Unternehmen bei der Entwicklung von Geschäftsideen diese Zielgruppe besonders im Auge haben.
Für Martin Sonnenschein, Zentraleuropachef der Unternehmensberatung A. T. Kearney, ist das Einkommensvolumen der Senioren die entscheidende Stellgröße, um als Unternehmen in Zukunft wachsen zu können. Diese Einschätzung belegen auch verschiedene Prognosen: So verfügen laut der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) Deutschlands Rentner schon jetzt mit rund 400 Mrd. Euro über ein gutes Drittel der gesamten Kaufkraft.
Weil die Gesellschaft in Deutschland besonders schnell altert, bietet die Produktentwicklung für die ältere Bevölkerung auch künftige Exportchancen. Viele Branchen haben diese Chance bereits erkannt: So baut z.B. der Stuttgarter Automobilzulieferer Bosch mit Verve an Auto-Assistenten, die dem Fahrer helfen, genug Abstand zu halten, beulenfrei einzuparken oder gefahrlos die Spur zu halten. Ein anderes Beispiel ist das amerikanische Unternehmen Home Instead, das auch hierzulande seine Dienste (Haushalthilfen für Senioren) anbietet. Home Instead aus Omaha in Nebraska erzielte mit seinen sogenannten „Caregivers“ im vergangenen Jahr weltweit 900 Mio. Dollar Umsatz.
Weitere Beispiele aus Branchen, die sich bereits auf den demographischen Wandel eingestellt haben, sind soziale Netzwerke für Senioren nach dem Vorbild von Facebook, Baufirmen, die sich auf altersgerechtes Wohnen spezialisiert haben oder Telekommunikationsanbieter wie die Telekom, die intelligent vernetzte Notrufsysteme für die eigenen vier Wände entwickelt.
[ilink url=“http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/alternde-gesellschaft-das-geschaeft-mit-den-senioren/6778480.html“] Link zur Quelle (Handelsblatt)[/ilink]