Seite wählen

Kapitalstarke, fondsbasierte Private-Equity-Gesellschaften aus dem Ausland, vor allem aus Europa und den Vereinigten Staaten, sind an Übernahmen im deutschen Gesundheitsmarkt interessiert, das ergab eine Studie des Instituts für Arbeit und Technik, kurz IAT. 130 Übernahmen von Krankenhäusern, Arztpraxen, Pflegeheimen sowie Pflegediensten wurden seit dem Jahr 2013 registriert, wobei sich der Trend in den letzten zwei Jahren noch gesteigert hat. Pflegeheime- und Dienste, aber auch Medizinische Versorgungszentren (MVZ) aus Sparten der Zahnmedizin, der Radiologie und der Augenheilkunde stehen ganz oben auf der Wunschliste der kapitalkräftigen privaten Finanzinvestoren, die mehrheitlich ihren rechtlichen Sitz auf den Cayman Islands und auf Guernsey haben. Dort fließen dann auch die erzielten Gewinne hin. Das IAT teilt mit, dass 30 MVZ seit 2013 durch private Finanzinvestoren übernommen worden seien, davon 24 alleine im Jahr 2017 und im ersten Halbjahr 2018. Die hohe Zahl der MVZ-Übernahmen, gerade in den letzten zwei Jahren, bereitet Ärzteverbänden wie der Kassenärztlichen Bundesvereinigung große Sorgen, weil die Kapitalinvestoren hauptsächlich ökonomisch motiviert handeln. Um solche Übernahmen durch Investoren zu begrenzen oder zu verhindern, plant die Politik vor dem Hintergrund des Termin- und Versorgungsgesetzes (TSVG – Gesetz für schnellere Termine und bessere Versorgung) eine Regulierung dieser Übernahmen im Gesundheitssektor, von denen bislang nämlich nicht klar ist, wie die weitere Entwicklung ist und welche Auswirkungen diese haben werden.

Quelle: Ärzteblatt