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Der NAV-Virchow-Bund oder kurz VirchowBund ist der Berufsverband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands e.V., der die Interessen ambulant und niedergelassen tätiger Ärzte aller Fachgebiete auf Bundes- und Landesebene vertritt. Dieser Verband fordert, dass die anlaufenden Konjunktur-Programme auch das Gesundheitssystem in Bezug auf Stabilisierung und Ausbau erfassen müsse, in Deutschland und auch in Europa. Das deutsche Gesundheitswesen hat nach Anzahl der Beschäftigten und in Bezug auf die Bruttowertschöpfung eine erhebliche ökonomische Bedeutung für unser Land, die größer ausfällt als die der Automobilindustrie, betont auch der Bundesvorsitzende des NAV-Virchow-Bundes Dirk Heinrich. In der Corona-Krise hat sich abgezeichnet, dass laut Aussage Heinrichs der ambulante Sektor wie ein Schutzwall für den stationären Sektor gewirkt hat, denn sechs von sieben Sars-CoV-2-Erkrankte sind ambulant versorgt worden. Krankenhäuser hatten entsprechend ausgestattete Intensivkapazitäten in genügender Anzahl mit Spezialisten und Beatmungsplätzen, um für den Notfall gerüstet zu sein. Die ambulante Versorgung war aber gut genug, um die Kliniken vor einem Ansturm von Covid-19-Patienten zu stärken. Aus diesem Grund plädiert Heinrich für einen flächendeckenden Ausbau von Haus- und Facharztpraxen, für eine Belebung der Pflege sowie für eine Stärkung der medizinischen Fachangestellten in Facharztpraxen. Für Krankenhäuser und Kliniken hat Heinrich auch Pläne. Seiner Meinung nach sind nicht alle Klinikstandorte aufrechtzuerhalten, daher müsse ein Umbau der stationären Versorgung vorgenommen werden. Kleinere, ineffiziente Häuser könnten in ambulante und kurzstationäre Strukturen überführt werden und größere Kliniken, die an notwendigen Standorten platziert sind, gilt es durch Investitionen zu unterstützen. Durch den Umbau der Krankenhausstrukturen könnte dann die maximale Versorgung in Deutschland herausgeholt werden.  

Quelle: Ärzteblatt