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Die europäische Management- und Technologieberatung Sopra Steria Consulting Group hat in ihrer nicht-repräsentativen Studie zur Digitalisierung des Gesundheitswesens herausgefunden, dass die Digitalisierungsmaßnahmen und der digitale Stand in Deutschland im europäischen Vergleich nur im Mittelfeld rangieren. Die Studie „European Study on Digitalisation of the Healthcare Pathways“ hat mit 1200 Menschen aus unterschiedlichen europäischen Nationen, 200 davon aus Deutschland, und 35 Gesundheitsexperten aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Norwegen und Spanien, gezeigt, dass Deutschland aufgrund föderaler und gesundheitspolitischer Strukturen momentan noch in einer schwierigen Situation ist. Fortschritte sind aber erkennbar, wie beispielsweise beim Ausbau der elektronischen Patientenakte. Die Bürger Deutschlands zeigen sich offen für vernetzte digitale Lösungen in Form von Gesundheits-Apps und auch bei der Unterstützung der Behandlung und Pflege durch digitale Lösungen (76 Prozent). Aber so äußern auch viele deutsche Bundesbürger (44 Prozent) Kritik, weil sie glauben, dass sich das Gesundheitssystem hierzulande stark oder gering verschlechtert hat, wenn man die letzten zehn Jahre betrachtet. Verbesserungen empfinden nur 27 Prozent aller deutschen Befragten der Studie. 81 Prozent glauben jedoch bei Langzeiterkrankungen an den Erfolg digitaler Lösungen der Zukunft. 53 Prozent glauben, dass sie durch Digitalisierungsmaßnahmen von mehr Patientenorientierung und Service profitieren. Dementsprechend ist das Fazit der Studie, Tempo durch neue Finanzierungs- und Anreizmodelle in die Entwicklung digitaler Lösungen des Healthcare-App-Geschäfts zu bringen. Allerdings vertrauen Deutsche dabei nicht auf die großen Player des Gesundheitswesens wie Google, Amazon, Facebook, Apple und Microsoft, kurz GAFAM, denn nur 21 Prozent vertrauen in deren digitale Anwendungen zur Verbesserung des Gesundheitswesens. Vielmehr setzen deutsche Bundesbürger ihr Vertauen mit 72 Prozent in Akteure des Gesundheitswesens; 39 Prozent in Gesundheitsbehörden und 31 Prozent in Krankenversicherer, das ergab jedenfalls die Studie.  

Quelle: Ärztezeitung