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Obwohl die Forschung im Bereich der Telemedizin weltweit im selben Zeitraum gestartet wurde, droht Deutschland im internationalen Vergleich den Anschluss zu verlieren. Obwohl es eine aktive Forschungslandschaft gibt, stellt die Umsetzung – im Unterschied zu vielen anderen Ländern – ein Problem dar.

Rund 270 registrierte Initiativen und Projekte werden in Deutschland im Bereich Telemedizin durchgeführt. „Wenn man es großzügig sieht, sind 100 in irgendeiner Form in den Regelbetrieb gelangt“, sagte der Gesundheitsökonom Dr. Josef Hilbert, Direktor des Instituts Arbeit und Technik auf dem „Gesundheitskongress des Westens 2012“ in Köln. Vor allem in der Kardiologie werden Projekte durchgeführt, gefolgt von den Bereichen Homecare und Pflege.

Den Abstand zwischen den technologiegetriebenen Entwicklern und der Realität der Versorger möchte er –  neben der medizinischen Wirksamkeit – durch die Einbeziehung der sozialen Akzeptanz, der wirtschaftlichen Effizienz und der betriebswirtschaftlichen Umsetzbarkeit verringern.

Kommentar: Der Markt der Telemedizin in Deutschland gleicht einem Flickenteppich. Während die Teleradiologie sich schon in einigen stationären Einrichtungen etabliert hat, werden Projekte im Bereich Telehealth eher nach der strategischen Ausrichtung der Kostenträger entschieden und durchgeführt. Solange nicht Elemente der Telemedizin in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen aufgenommen werden, wird sich an der schwachen Verbreitung der Telemedizin nichts ändern. Die offenen Fragen sind dabei: Inwieweit können Patienten Einfluss auf die Verbreitung von Telemedizin nehmen? Wie werden sich die Hersteller für die Zukunft positionieren?

[ilink url=“http://www.aerztezeitung.de/praxis_wirtschaft/telemedizin/article/808353/schlummerndes-potenzial-telemedizin.html“]Link zur Quelle (Ärztezeitung)[/ilink]